Dorfmark ist der ideale Standort der neuen Klinik
Soltau/Walsrode. Das Ziel des Landes in Sachen Krankenhausinvestitionen ist eindeutig: Mit seinem Krankenhausbauprogramm will Niedersachsen keine reine Sanierungsmaßnahmen fördern, „es wird vor allem in zukunftsfähige Versorgungsstrukturen der Krankenhäuser investiert“, stellt das Sozialministerium in Hannover klar. „Denn nur so ist es möglich, den Bürgern ein modernes medizinisches Angebot zu sichern.“ Dazu will das Land bis 2020 rund 1,3 Milliarden Euro in die niedersächsischen Krankenhäuser investieren.
Genau auf dieses Ziel setzt auch der Heidekreis und will diese Fördertöpfe des Landes Niedersachsen anzapfen. Anstatt die beiden bestehenden Krankenhäuser in Soltau und Walsrode weiter zu sanieren, statt durch weitere Umstrukturierungen einen Weg aus der finanziellen Krise zu suchen, wird der große Befreiungsschlag angepeilt: ein neues Heidekreis-Klinikum, an zentraler Stelle neu gebaut, mit allen Abteilungen unter einem Dach – ein Vorschlag, den das Land selbst den Kreisverantwortlichen gemacht hat. Und zunächst der Aufsichtsrat, später der Kreistag sind gern darauf eingegangen.
Doch die grundsätzliche Zustimmung ist nur der erste, kleine Schritt. Bis die Bagger anrücken, bis die Betten woanders aufgebaut werden, dauert es noch. Denn auch wenn das Land grundsätzlich deutlich gemacht hat, dass es einen Neubau begrüßen würde – dass das Geld auch fließt, ist noch nicht sicher. Zuvor muss ein entsprechender Förderantrag gebilligt werden. Dafür gibt es klare Vorgaben: Nicht nur die Maßnahme selbst muss dafür beschrieben und begründet werden, auch für die Nutzung freiwerdender Flächen erwartet das Land Antworten – also für die Zukunft der bisherigen Standorte Soltau und Walsrode. Verkehrsgünstig für möglichst viele Heidjer Doch wo soll das neue Klinikum des Heidekreises entstehen? Zentral und verkehrsgünstig soll es für möglichst viele Heidjer liegen. Die Böhme-Zeitung hat mögliche Standorte für das zentrale Klinikum unter die Lupe genommen – mit dem Ergebnis, dass Dorfmark die größten Vorteile aufweist. wu/bk
Infobox: Gut 400 Betten in beiden Häusern
Das Heidekreis-Klinikum umfasst die Krankenhäuser Soltau und Walsrode mit 372 Betten und 31 teilstationären Betten. Das kreiseigene Unternehmen mit etwa 1100 Beschäftigten an den beiden Standorten hat einen Jahres¿etat von gut 82 Millionen Euro. Doch die Einnahmen reichen seit Jahren nicht, die Klinik ist auf kräftige Finanzspritzen des Landkreises angewiesen, allein 2017 rund zehn Millionen Euro. Nach Angaben des Kreises werden von 2013 bis Ende 2018 voraussichtlich knapp 39 Millionen Euro als Defizitabdeckung an das Heidekreis-Klinikum geflossen sein. Das soll sich durch einen Neubau ändern. In beiden Krankenhäusern wurden im vergangenen Jahr 17 276 Patienten stationär bei durchschnittlich 6,3 Tagen Verweildauer sowie 63 997 Menschen ambulant behandelt, hinzu kommen 309 teilstationäre Patienten und 14 796 Behandlungsfälle in den medizinischen Versorgungszentren (MVZ), also den Praxen der Klinik. wu