Lesermeinung: Krankenhaus auf Grüner Wiese ist keine Lösung

Zu "Grundsätzlich für Klinik-Neubau", BZ vom 17. März 2018

Wer garantiert uns denn, dass ein Neubau des Heidekreisklinikums nicht genauso „gegen die Wand“ gefahren wird wie die beiden bestehenden Krankenhäuser Soltau und Walsrode. Die Untersuchung ist bereits jetzt nicht ergebnisoffen und deutet darauf hin, dass hier mindestens 250 Millionen Steuergelder „verbrannt“ werden. Die Politik unterschätzt, dass es gefühlte Grenzen gibt, die auch ein angepasster Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) nicht beseitigen kann. Bevor ich mich in Richtung Dorfmark aufmache orientiere ich mich als „Nordkreisler“ lieber in Richtung Hamburg und ich vermute, die „Südkreisler“ wird es in Richtung Hannover ziehen.

Ein Krankenhaus auf der grünen Wiese hat da keine Chance. Das Schicksal von Krankenhäusern in der Fläche wird das eines „Durchgangskrankenhauses“ werden. Die medizinischen Kapazitäten wird man nicht „aufs Dorf“ locken können. Wer kann den Kindern dieser Ärzte und Ärztinnen mindestens eine gymnasiale Schulbildung vor Ort bieten? Unsere Verpflichtung sollte es sein, den demografischen Wandel zu meistern. Schon jetzt werden pflegebedürftige Menschen holterdiepolter in Pflegeheime überwiesen, in denen gerade mal ein Platz frei ist. Das ist unwürdig. Pflegende Angehörige sollten entlastet werden. Krankenhäuser sollen zu „Gesundheitshäusern“ werden, in denen eine Erstversorgung stattfindet und der pflegebedürftige Mensch für bestimmte Zeit ein ihn umsorgendes Heim findet.

Wolfgang Schubert, Schneverdingen

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