Lesermeinung: Was passiert mit Klinik, wenn der Kreis auseinanderfällt?

Zu „Klinikneubau wird nicht im Hinterzimmer entschieden“, BZ vom 8. März 2018

Quo vadis, Landkreis Soltau-Fallingbostel?“ – dazu das Bild eines Heuwagens, an dem ein Esel nach Norden (Metropolregion Hamburg) und ein Esel nach Süden (Metropolregion Hannover) zog. So leitete der damalige Landrat Hermann Söder des noch Landkreis Soltau-Fallingbostel heißenden Verwaltungsgebildes, geboren aus der Kreisreform der 1970er-Jahre, eine Veranstaltung, damals ebenfalls in der Heidmarkhalle, ein. Es sollte eigentlich zusammenwachsen, was nicht zusammengehört. Krankenhäuser zum Gesundheitswohl der Einwohner hatten damals sowohl Soltau als auch Walsrode, die größten Städte des Landkreises. Funktionierende Krankenhäuser. Gesundheitswesen und Krankenbehandlung sind Staatsaufgaben.

Natürlich kostet dieses Geld, aber ist der Mensch (Wähler, teilweise mit Familien) den Politikern dieses nicht wert? Wenn wir dann im Heidekreis ein schönes Klinikum in Dorfmark oder Jettebruch (als geografischer Mittelpunkt) haben, was wird daraus, wenn der Landkreis Heidekreis sich spaltet und zu den Metropolregionen strebt? Abgesehen schon mal davon, dass der geografische Mittelpunkt weit entfernt ist von den demografischen Mittelpunkten dieses schönen Heidekreises. Es ist anzunehmen, dass dann Patienten aus Schneverdingen und Soltau das Krankenhaus Rotenburg, die aus dem Südkreis die Krankenhäuser in der Region Hannover aufsuchen. Und ein Neubauprojekt dieser Größenordung ohne Budgetüberziehung? Allein mir fehlt der Glaube. Abgesehen davon, dass Entscheidungsträger, die unsere Krankenhäuser vor die Wand fuhren, offensichtlich auch weiterhin entscheiden sollen.

Otto Schwiering, Soltau

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