Lesermeinung: Eine gute Botschaft
Zu „Erste Million für Erweiterung der Walsroder Notaufnahme“ BZ vom 27. Juli 2017
Das ist ja mal eine gute Botschaft, da können sich der Geschäftsführer des Heidekreisklinikums Herr Dr. Kugler und die Vorsitzenden im Aufsichtsrat ordentlich gegenseitig auf die Schultern klopfen. Wieder einmal wird dem Soltauer Krankenhaus ein wichtiges Standbein entzogen. Nach der Kinderklinik, Geburtshilfe, Gynäkologie und Bauchchirurgie wurde nun auch die Knochenchirurgie endgültig aus Soltau abgezogen. Das ist sicherlich alles von langer Hand geplant und geschieht natürlich nur, um beide Standorte zu sichern. Diese Entwicklung kann nicht für beide Häuser zum Erfolg führen und ist für die Soltauer Bevölkerung kaum nachvollziehbar.
Ein Zuwachs der Patientenzahlen seit März diesen Jahres in der Walsroder Notfallambulanz ist nur logisch, da diese Patienten bis dahin in Soltau chirurgisch versorgt wurden. Wie schön, dass um diesen Patientenandrang zu bewältigen, nun 2,6 Millionen Euro an Fördermitteln eingesetzt werden, um die Notaufnahme in Walsrode zu vergrößern und zu modernisieren. In Soltau stehen währenddessen zwei Stationen seit längerer Zeit leer, und eine weitere Station ist mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie belegt, was zwar einen Leerstand verhindert, aber nicht zwingend in einem Krankenhaus untergebracht werden müsste.
Seit einigen Wochen gibt es auch keinen Kiosk und kein Café mehr am Soltauer Standort. Und dass auch nur, weil sich die bisherige Inhaberin beruflich verändern wollte!? Klar, man muss ja alles nur in die richtigen Worte fassen, rhetorisch sind unsere Führungskräfte jedenfalls auf der Höhe. Vielleicht kann man ja in Zukunft, wenn das Soltauer Krankenhaus Geschichte ist, einen Shuttle-Service nach Walsrode einrichten, der auch mit Steuergeldern gefördert wird.
Sabine Green, Soltau