Heidekreis-Klinikum braucht mehr Geld

Bad Fallingbostel. Der Landkreis Heidekreis wird seinem Klinikum in diesem Jahr drei Millionen Euro mehr zum Defizitausgleich überweisen als geplant. Das beschloss der Kreistag am Donnerstagabend bei einer Enthaltung. Damit erhöht sich der diesjährige Zuschuss für das Heidekreis-Klinikum (HKK) auf acht Millionen Euro. Eine öffentliche Debatte zu dem Thema gab es nicht. Vor der Kreistagssitzung befasste sich die nichtöffentlich tagende Gesellschafterversammlung damit. Sie ist von der Besetzung her identisch mit dem Kreistag. Die Versammlung musste einberufen werden, da das Eigenkapital des HKK von drei Millionen Euro um mehr als die Hälfte verbraucht werden soll.

Während der Kreistagssitzung äußerten sich lediglich zwei Abgeordnete. Dr. Hans-Joachim Wangnick (CDU) stellte es in Frage, dass ein Krankenhaus nach wirtschaftlichen Kriterien geführt werden muss. Dies sei „unmenschlich“, sagte er. Dietrich Wiedemann (Grüne) hingegen nannte die Bewilligung des höheren Defizitausgleichs „alternativlos“. Als einziges Kreistagsmitglied enthielt sich Fritz-Ulrich Kasch (FDP) der Stimme. Wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht, hat der Landkreis Schwierigkeiten, die überplanmäßigen drei Millionen Euro zusammenzukratzen. Dies gelinge nur, weil einige für dieses Jahr geplante Maßnahmen aus zeitlichen Gründen hätten verschoben werden müssen, heißt es. Im Haushalt für nächstes Jahr müssten diese Ausgaben daher neu veranschlagt werden.

Das HKK ging zuletzt davon aus, dass es auch in den kommenden beiden Jahren den jährlichen Zuschuss von mindestens fünf Millionen Euro benötigt. Danach könnten wegen der Zusammenlegung einzelner Bereiche der beiden Standorten Soltau und Walsrode jährlich zwei Millionen Euro an Personalausgaben eingespart werden. Der Landkreis erwartet, dass das HKK auch im nächsten Jahr einen höheren Zuschussbedarf hat als die bisherigen fünf Millionen Euro.

Philipp Hoffmann