Herzstück für die Umgliederung der Klinik
hh Soltau. 66 Tage hat das Team um Bauleiter Frank Wolf darauf gewartet, endlich loslegen zu können. Der lange Winter machte der Mannschaft des Bauunternehmens Bilfinger einen Strich durch die Planung. 66 weitere Tage hat es laut Geschäftsführer Norbert Jurczyk vom Heidekreis-Klinikum gedauert, den Rohbau für das neue Herzkatheterlabor am Krankenhaus Soltau fertig zu stellen. Am Donnerstagnachmittag erfolgte das Richtfest. Es werde wohl mehr als weitere 66 Tage dauern, bis das Labor in dem mehr als 400 Quadratmeter großen Anbau seine Arbeit aufnehmen kann, meinte Jurczyk. Doch er hoffe, dass der geplante Fertigstellungstermin Oktober dieses Jahres gehalten werden kann.
René Pourrier zeigte sich stolz auf die Arbeit von Hochbau Bilfinger. Der Leiter der Hamburger Niederlassung des Unternehmens stellte bei dem Richtfest die zügige Einigung mit dem Heidekreis und dem Klinikum zwischen Angebotsabgabe und Vertragsunterzeichnung im Oktober und November 2012 dar. „Wir bleiben in dem Ausführungszeitraum – aber nicht im Datum“, versprach er. Das, was als Wurmfortsatz des Krankenhausgebäudes angesehen werden könne, sei ein Herz für den Heidekreis, für das Klinikum und für Soltau, betonte Dr. Thomas Wittlinger. Denn das Herzkatheterlabor sei das Herzstück für die Umgliederung des Soltauer Klinikums und notwendig für dessen Erhalt und Sicherung des Standortes, führte der Chefarzt der Kardiologie aus.
Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden bezeichnete den Baufortschritt als eine wichtige Etappe auf dem Weg, das Heidekreis-Klinikum mit seinen beiden Häusern in Soltau und Walsrode als „unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsvorsorge des Heidekreises“ für die Zukunft fit zu machen. Die unterschiedliche Schwerpunktbildung in den beiden Häusern sei dafür notwendig. „Die Geräteausstattung des Labors ist genehmigt worden“, gab er die Förderung durch das Land in Höhe von 300 000 Euro bekannt.
2,5 Millionen Euro
Auf rund 2,5 Millionen Euro bezifferte Architekt Joachim Krampitz am Rande des Richtfestes die Kosten des Herzkatheterlabors einschließlich der ersten Geräteausstattung. Er sieht das Laborgebäude in Material und Form als ungewohnten Kontrapunkt zum Haupthaus. Sowohl in seiner speziellen Einrichtung als auch in der Gestaltung sei es ein Solitär, der sich bewusst vom Bettentrakt unterscheide. Die aufgeständerten rund 400 Quadratmeter Nutzfläche seien bewusst an das Obergeschoss angeschlossen, weil sich auf dieser Ebene auch die Operationsräume, die Intensivstation und die Notfall-aufnahme befinden. Krampitz und Jurczyk rechnen fest mit dem Start des Labors mit zwei Eingriffsräumen im Oktober. Ziel seien 800 Untersuchungen am Herzen und Erweiterungen von Engstellen pro Jahr, so Jurczyk. Ab 1200 Katheterleistungen müsse über eine Erweiterung nachgedacht werden. Platz dafür sei im Anbau.