Kommentar: Erst einmal wieder Ruhe reinkriegen

Von Reinhard Vorwerk

Jetzt haben sich alle wieder lieb. Die Mehrheitsgruppe im Kreistag kann doch weitermachen. Und man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die drei abtrünnigen Mitglieder der Heide-Union-Fraktion in nicht allzu ferner Zukunft wieder zur CDU-Fraktion zurückkehren werden. Zumindest das Bemühen darum ist festgeschriebenes Ziel. Und dass sie Mitglieder der Union bleiben, haben die drei stets betont. Die Soltauer haben die Fakten akzeptiert. Sie kennen die Beschlusslage zur Klinikum-Umstrukturierung, die unumkehrbar ist. Die Vorbereitungen zur Auflösung der Kinderstation am Krankenhaus sind bereits angelaufen. Jetzt gilt es, ein möglichst großes medizinisches Angebot am Ort zu halten. Da ist es auf jeden Fall ein Vorteil, mit am Tisch zu sitzen, aktiv mitgestalten zu können.

Dennoch bleiben Zweifel, ob und wie das harmonisch gelingen soll. Denn die Mitglieder der Heide-Union müssen mit einer Klinikum-Geschäftsführung zusammenarbeiten, die sie nicht wollen. Daraus machen sie kein Hehl. Dieser Konflikt könnte zur Sollbruchstelle für die neue, personell aber unveränderte Mehrheitsgruppe werden. Eines hat der Kompromiss aber gebracht: Zeit, die genutzt wird, um die immer noch labile Gruppe zu festigen. Oder wie es der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Gerd Engel formulierte: „Es ist erst einmal wichtig, wieder Ruhe reinzukriegen.“

Reinhard Vorwerk