Klinik-Umstrukturierung ist nur der erste Schritt
wu Soltau. Das Heidekreis-Klinikum sucht Hilfe von außen: Die Unternehmensberatung Lohfert & Lohfert aus Hamburg steigt zur „Konsolidierung und Sicherstellung des wirtschaftlichen Betriebs“ ein. „Das Unternehmen befindet sich in einer Situation, in der es angeraten ist, sich professionelle Hilfe zu holen“, erläuterte Geschäftsführer Norbert Jurczyk am gestrigen Freitagmittag. Die Berater sollen dem Klinikum zur Seite stehen, damit die laufende Umstrukturierung ein wirtschaftlicher Erfolg wird. Es handele sich aber nicht um ein weiteres Gutachten zur Zukunft der Häuser, wie Aufsichtsratschef Hermann Norden betonte. Das kreiseigene Heidekreis-Klinikum umfasst die beiden Krankenhäuser Soltau und Walsrode mit zusammen rund 450 Betten und etwa 1100 Beschäftigten.
Das Klinikum befindet sich zurzeit in der Umstrukturierung – und in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Denn die wirtschaftlichen Effekte durch die Umstrukturierung haben sich laut Jurczyk noch nicht positiv ausgewirkt, Erlöse sind aber weggebrochen. Im vergangenen Jahr machte das Krankenhaus dadurch – so die bisherigen Angaben Nordens – rund fünf Millionen Euro Verlust. Gleichzeitig stehen neue Investitionen in Millionenhöhe an. Die Berater von Lohfert & Lohfert sind nach Worten des Vorstandsvorsitzenden Dr. Jens Peukert zunächst bis Jahresende im Boot. In den nächsten sechs bis acht Wochen wollen sie ein tragfähiges Konzept auf den Tisch legen, dann die Umsetzung begleiten. Dabei gehe es einerseits um die Erlössituation, andererseits um die Kosten. Ein Thema sei auch, „was bei der beschlossenen Umstrukturierung optimiert werden kann, um den bestmöglichen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen“, erläuterte Berater Dr. Marko Remmel.
Dabei ist für Peukert klar: Zurückdrehen lasse sich die Entwicklung grundsätzlich nicht mehr, zur Umstrukturierung gebe es keine Alternative: „Damit würden wir das Klinikum umbringen.“ Aber ebenso klar ist für den Mediziner und Wirtschaftsingenieur auch, dass die bisherigen Umstrukturierungen nicht das Ende aller Veränderungen sind: Ein weiteres Wachstum sei nötig, und das gehe nur über zusätzliche Leistungen.