Lesermeinung: Suppenhuhn soll fliegen

Das Krankenhaus Soltau und seine Politik ist eine unendliche Geschichte, besser gesagt ein programmierter Absturz. Beginn ist das Jahr 1992, als die von mir geführte HNO-Abteilung (damals zehn genehmigte HNO-Betten und fünf HNO-Kinderbetten) gegen den Willen des Chefarztkollegen und der AOK auf Betreiben eines aus Hannover weggelobten Pflegedienstleiters geschlossen wurde. Zweck der Schließung war es, durch die Stärkung der HNO-Abteilung in Walsrode die Existenz der dortigen Kinderklinik zu sichern. Nach HNO- und Kinderklinik steht nun die Geburtshilfe zum Abschuss.

Weil die Medienpolitik des Vorstandes synergistisch wirkt mit dem Ziel, die Walsroder Klinik zu stärken. Es reicht offensichtlich ein Krankenhaus in Walsrode, passend zu dem Zitat aus einer Pressemitteilung des Hartmannbundes vom 20. Januar 2012: „Krankenhäuser in Steinwurfnähe, die einzig und allein dem Kirchturmdenken von Politikern geschuldet sind, sind kein Qualitätsmerkmal für eine hochwertige medizinische Versorgung“, so Dr. Lücke in Hannover abschließend. Unter Verzicht auf ärztlichen Rat, Prüfung der Möglichkeit der Privatisierung und Angliederung an einen größeren Klinikkonzern versuchen unsere Politiker weiterhin, ein Suppenhuhn zum Fliegen zu bringen.

Dr. Manfred-Peter Müller-Kortkamp, Soltau

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