Baugenehmigung für FZB steht noch aus
Bereits seit 2018 plant die Schneverdinger Stadtverwaltung die Sanierung ihrer Freizeitbegegnungsstätte (FZB). Das großflächige Objekt an der Straße Auf dem Eck stammt zwar erst aus dem Jahr 1981, ist aber energetisch nicht mehr tragbar, wie Johannes Bosselmann, Leiter des Fachbereichs III Planen, Bauen, Umwelt und Ordnung, gegenüber der Böhme-Zeitung noch einmal erläutert. „Das ist ein Energiefresser“, so Bosselmann wörtlich. Allein die Beheizung des Bürgersaals, der auch in den Wintermonaten vor allem von der Tanzsportabteilung des TV Jahn genutzt wird, erzeugt erhebliche Kosten.
“Von außen bekommt FZB komplett neues Gewand“
Jetzt will die Stadt die energetische Autarkie soweit als möglich erreichen. Um das Objekt energetisch tragfähig zu machen, muss die FZB bis auf den Rohbau und die Bodenplatte zurückgebaut werden. „Die FZB bekommt eine neue Fußbodenheizung“, erklärt Ingenieur Andreas Jung vom Fachbereich III, der das Projekt planerisch betreut. „Auch außen bekommt das Gebäude ein komplett neues Gewand.“ Dabei werde zeitgemäß gedämmt. Zudem sollen die markanten pyramidenartigen Spitzdächer durch Walmdächer ersetzt werden.
Für die Energiegewinnung setzt die Stadt primär auf Geothermie und Photovoltaik. „Die Probebohrungen für die Erdwärme müssen wir aber noch abwarten, um das planen zu können“, teilt Jung mit, dass noch offen sei, aus welchen Tiefen man die Erdwärme generieren wolle und wie viel Photovoltaik benötigt werde. Neben der PV-Anlage soll das Dach zudem eine insektenfreundliche Begrünung erhalten.
Mehrgenerationenhaus zieht mit in die FZB ein
Die FZB besteht bislang aus dem Jugend- und dem Bürgersaal-Bereich. Neben der energetischen Erneuerung steht nun aber auch eine neue Aufteilung an, denn das Mehrgenerationenhaus (MGH) zieht in die FZB mit ein. Das MGH, dass aktuell noch in einem Einfamilienhaus gegenüber dem Heidjers-Wohl-Schwimmbad an der Osterwaldstraße soziokulturell wirkt, soll zwischen dem derzeitigen Jugendbereich und dem Bürgersaal platziert werden. Damit hätte das MGH einen besseren Zugriff auf Räumlichkeiten je nach Bedarf und Verfügbarkeit.
Der Jugendbereich der Stadt ist bereits aus der FZB ausgezogen und betreut die städtische Jugend bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten im CVJM-Heim. Aktuell befindet sich nur noch die Übergangs-Kita in der FZB, die im Sommer in die neue Kita an der Stockholmer Straße einziehen wird. Dann ist der Weg frei für den Rückbau. „Der soll noch im Juli beginnen“, sagt Bosselmann. Der Bauantrag sei bereits im Januar gestellt worden, auf die Baugenehmigung wartet die Stadt allerdings noch. Dann geht es mit den Ausschreibungen der Gewerke los.
Staatliche Fördermittel tragen zur Finanzierung bei
Die Sanierung der FZB hat es kostenseitig in sich, beliefen sich die Kalkulationen bereits 2017 auf jeweils rund zwei Millionen Euro für Bürgersaal und Jugendbereich. Die inzwischen mutmaßlich deutlich angezogenen Kosten werden aktuell noch kalkuliert. Die Stadt hofft auf finanzielle Zuschüsse aus zwei Fördertöpfen. Bei Antragstellung 2020 lag die Kostenschätzung bereits bei fünf Millionen Euro. Der Jugendbereich wird durch Mittel des Bundesund des Landes durch das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ und der Bürgersaal durch Mittel des Bundes durch das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt und Ortskerne“ gefördert.
Mit einer Fertigstellung der dann grundsanierten FZB ist den Planungen nach im Jahr 2026 zu rechnen.