A7-Verkehr verstopft selbst kleinste Straßen

In der Lüneburger Straße in Soltau staut sich am gestrigen Montagmorgen der Umleitungsverkehr von der Autobahn. Foto: at

Wenn es nach den Erfahrungen der Soltauer geht, hat der inzwischen angeordnete Dauer-Hinweis auf die Bedarfsumleitungen samt Meldung einer Staugefahr nichts genützt. Noch immer quält sich der A7-Verkehr nicht nur entlang der ausgewiesenen Umleitungen, sondern dank Verkehrsnavigation durch jede noch so kleine Straße in den Kommunen entlang der Autobahn. Am Sonntag ging tagsüber aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in Richtung Norden nichts mehr. Am Abend kam noch ein schwerer Verkehrsunfall auf der A7 hinzu. Am gestrigen Montagvormittag verstopfte der Umleitungsverkehr in Richtung Süden Soltaus Straßen.

Die Anrufe Verzweifelter mehren sich bei der Böhme-Zeitung. „Die Trift ist bis zum Ende vollgestopft. Das kann doch wohl nicht wahr sein“, so ein entnervter Anwohner Ende vergangener Woche mit der Aufforderung: „Tun Sie irgendwas, damit das ein Ende hat. Es ist unfassbar.“

Grund für die permanente Stausituation auf der Autobahn 7 ist nicht nur das hohe Verkehrsaufkommen, zwischen Bad Fallingbostel und Dorfmark sind Baustellen. Dort werden defekte Betonplatten ausgetauscht, zudem Kantenabbrüchen und -abplatzungen an einzelnen Platten beseitigt, so die zuständige Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordwest. „Die Arbeiten müssen ausgeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erklärte Sprecher Patrick Amrhein.

Die Arbeiten, die Anfang August begonnen haben, werden noch eine Weile in Anspruch nehmen. Die Autobahn GmbH geht von einem Abschluss in der ersten Novemberhälfte aus. Sofern die Arbeiten früher abgeschlossen werden könnten, würden die Einschränkungen schnellstmöglich aufgehoben.

Für den Umleitungsverkehr seien die Bedarfsumleitungen entsprechend ausgewiesen. Alternative Möglichkeiten für einen besseren Verkehrsfluss gibt es laut Autobahn GmbH nicht. Die Bedarfsumleitungen stellten die leistungsfähigsten Alternativen dar. „Die Situation ist seit Wochen sehr angespannt“, weiß Tarek Gibbah, Sprecher der Polizeiinspektion auch aus eigener Erfahrung. Es sei eine sehr unglückliche Situation. Er erhofft sich von dem gemeinsamen Gespräch, das Mitte September in Bad Fallingbostel die Vertreter der Kommunen, der Autobahn GmbH und der Straßenbaubehörde zu dem Thema führen wollen, Ansatzpunkte, um in Zukunft den Verkehr besser lenken zu können. Ein permanenter Polizeieinsatz in Anliegerstraßen und Tempo-30-Zonen sei jedoch nicht zu leisten. Sollte einer Streife auffallen, dass sich in einem Gebiet der Verkehr staut, werde man natürlich eingreifen. Eventuell könne man hinsichtlich der Navi-Verkehrsführung Einfluss nehmen, auch darüber soll Mitte September gesprochen werden.

Bei Bedarf nur nachts einspurig

Wie oft sich der Verkehr aufgrund der Baustelle auf der A7 staut, weiß die zuständige Autobahn GmbH nicht genau. Ein Sprecher betont, dass ein Verkehrskonzept gewählt worden sei, das den Verkehr tagsüber auf zwei Fahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen führt, um möglichst viel Verkehr auf der A7 zu halten und Umleitungsrouten so wenig wie möglich zu beanspruchen. Während der Nachtzeit könne es dazu kommen, dass nur ein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Hannover zur Verfügung steht, um notwendige Arbeiten zügig ausführen zu können.

Anja Trappe