Munsters CDU kritisiert die eigene Fraktion

Bürgermeister Ulf-Marcus Grube (links) bei der Verpflichtung des Nachrückers in der Gruppe FDP/WGM, Daniel Ratheike, bei der Ratssitzung im März. Als Zuschauer dabei: Munsters Ortsbrandmeister Michael Kammstieß, der CDU-Mitglied ist (rechts). Foto: akü

Nachdem die Abwahl des Munsteraner Bürgermeisters Ulf-Marcus Grube zumindest vorerst gescheitert ist, weil ein CDU-Fraktionsmitglied seine Zustimmung dazu zurückgenommen hat, schlug am Montagabend die Stunde der Parteibasis.

Die Mitglieder des CDU-Stadtverbands wollten laut ihrem Vorsitzenden Uwe Franke bei einer internen Zusammenkunft auf einen einheitlichen Wissenstand gebracht und über Hintergründe informiert werden, warum die Fraktion Grube nicht mehr für die Aufgabe des Bürgermeisters geeignet sieht. Gerüchte und einseitige Informationen sollten ausgeräumt werden.

Franke selbst führte nicht durch den Abend vor vollem Haus, den Part hatte CDU-Kreisvorsitzender Timo Albeshausen übernommen. 68 Christdemokratinnen und -demokraten waren nach Informationen der Böhme-Zeitung bei der Sitzung am Montag dabei, darunter auch die acht Fraktionsmitglieder mit Vorsitzendem Stefan Sorge, die die Abwahl gemeinsam mit SPD, Grünen und der Gruppe FDP/Wählergemeinschaft vorangetrieben hatten.

Die Befürworter aus der Fraktion mussten erhebliche Kritik einstecken und den Unmut der Mehrheit der Basis aushalten. Wenn das Vertrauen der Fraktion in den Bürgermeister nicht da sei, dann müsse man wohl die Fraktion austauschen, habe es geheißen. Selbst Fraktionsmitglieder hätten das Vorgehen der Führungsspitze deutlich kritisiert.

Im Rahmen der Versammlung hatten zunächst Bürgermeister Grube sowie der zurückgetretene Ortsbrandmeister Michael Kammstieß als Vertreter der Feuerwehr Stellung bezogen. Bei der Aussprache seien beide dann nicht mehr dabei gewesen. Allerdings, so Franke, wisse man nun, dass die Behauptungen, die Feuerwehr habe den Rat erpresst, falsch seien. Er erklärte gegenüber der BZ, dass die Rücktritte der Feuerwehrspitze eine persönliche Konsequenz gewesen seien. Von einer Forderung der Feuerwehr zur Abwahl des Bürgermeisters sei laut Franke nie die Rede gewesen.

Die Mitglieder selbst sollen sich mit großer Mehrheit für eine Abstimmung über die Frage, ob es einen erneuten Anlauf zur Abwahl des Bürgermeisters geben solle oder nicht, stark gemacht haben. Der Vorstand des Stadtverbands hat diese Abstimmung nach BZ-Informationen nicht zugelassen. Franke verwies zudem an Fraktionschef Sorge. Auf BZ-Nachfrage äußerte der sich am gestrigen Dienstag nicht. Auch vom amtierenden Stadtbrandmeister Kammstieß war zum aktuellen Geschehen keine Stellungnahme zu bekommen.

Andree Küsel