Feuer im Heide-Park, 5000 Besucher evakuiert

150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Soltau sowie aus Munster und Schneverdingen bekämpfen am Mittwochnachmittag das Feuer im Heide-Park. Dort brennt ein leer stehendes Verwaltungsgebäude.

Großeinsatz für die Feuerwehren im Norden des Heidekreises: Im Heide-Park brannte am Mittwochnachmittag ein leer stehendes Verwaltungsgebäude. 150 Rettungskräfte waren im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Verletzt wurde niemand. Der Park musste allerdings innerhalb kurzer Zeit evakuiert werden. Zu dem Zeitpunkt waren rund 5000 Besucher in der Freizeitanlage.

Der Brand war aus bislang ungeklärter Ursache gegen 14.30 Uhr ausgebrochen. Er entwickelte sich in einem laut Parkangaben nicht genutzten Verwaltungsgebäude. Das Haus gehört zum Gebäudeensemble in der Nähe des Haupteingangs, sei aber für Besucher nicht zugänglich. Es stehe hinter den Kulissen.

Die Flammen schossen zunächst hoch aus dem Gebäude hinaus, die schwarzgraue Rauchsäule war weithin in der Umgebung sichtbar. Ein Grund für die Feuerwehr, die Alarmierung stufenweise von „Feuer 2“ auf zuletzt „Feuer 4“ anzuheben, wie Einsatzleiter Torsten Böhling erläuterte.

Die Feuerwehr war gegen 14.41 Uhr alarmiert worden. Gut zwei Stunden später war das Feuer laut Böhling zu Dreiviertel gelöscht. Nur noch in der Zwischendecke des Gebäudes seien letzte Glutnester zu bekämpfen gewesen. Dafür sollte mit einem Bagger das Dach des Gebäudes abgetragen werden, um effektiver vorgehen zu können. Für Heide-Park-Geschäftsführer Peter Dunn war zunächst vor allem die gute Nachricht wichtig: „Es hat keine Verletzten gegeben.“ Die Gäste seien durch eine ordnungsgemäße Räumung in Sicherheit gebracht worden. Es habe keine Panik gegeben, alles sei gut gelaufen. Der letzte Gast habe gegen 15.30 Uhr das Gelände verlassen. Zur Brandursache wusste Geschäftsführer Dunn nichts zu sagen, alles sei noch sehr frisch. Die Polizei hat inzwischen die Ermittlungen dazu aufgenommen. Man gehe davon aus, dass der Betrieb am heutigen Donnerstag wie gewohnt starten könne.

Viele Gäste, die sich im weitläufigen Park aufgehalten hatten, hatten vom Feuer selbst nichts mitbekommen. Zwar sei die Rauchsäule zunächst gut zu sehen gewesen, aber von einer Gefährdung sei man nicht ausgegangen, sagten Besucher, die aus Bielefeld angereist waren. Andere fanden es sogar eine Frechheit, so rausgeworfen zu werden. Eine kleine Gruppe aus Köln musste noch eine ganze Weile mit der Abreise warten, sie hatten ihre Pullover in Spinden im Eingangsbereich deponiert, die nicht zugänglich waren. Zwei Mädchen waren sichtlich enttäuscht, bis zur Evakuierung nur so wenig Fahrgeschäfte geschafft zu haben. Sie waren extra aus Chemnitz angereist und enttäuscht, dass es zur Entschädigung nur einen Gutschein geben soll. Laut Geschäftsführer Dunn werde es eine Kulanzregelung geben: „Wir werden unsere Gäste nicht im Regen stehen lassen.“

Die Besucher werden evakuiert. Nicht jeder ist damit einverstanden.

„Wir waren früh genug da“

"Feuer 2“, „Feuer 3“, „Feuer 4“ – je näher die Feuerwehren des Heidekreises dem Einsatzort im Heide-Park am gestrigen Mittwochnachmittag kamen, je deutlicher die Rauchsäule zu sehen war, desto höher wurde der Brand kategorisiert. „Beim Eintreffen war die Rauchentwicklung sehr stark“, sagte Einsatzleiter Torsten Böhling. Am Ende waren 150 Feuerwehrfrauen und -männer mit 30 Fahrzeugen im Einsatz. Gefordert waren die Wehren aus Soltau, Wolterdingen, Dittmern-Deimern, Harber, Meinern-Mittelstendorf und Hötzingen, zudem wurde der sogenannte Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr, ein Fahrzeug aus Munster mit Atemschutzgeräten, sowie die Drehleiter aus Schneverdingen alarmiert.

Letzteres machte bereits deutlich, dass die Löscharbeiten in dem leer stehenden Verwaltungsgebäude des Heide-Parks hauptsächlich unter Atemschutz stattfanden.

Um 14.41 Uhr wurden die Wehren in Soltau alarmiert, kurz drauf gingen auch die Sirenen im Stadtgebiet. Laut Böhling sei der Brandort in drei Einsatzabschnitte gegliedert worden: einer für die Brandbekämpfung, einer für die Wasserversorgung und einer als Hygienebereich und für die Atemschutzgeräteträger. Dabei geht es darum, dass die Einsatzkräfte die verschmutzten und verrauchten Uniformen vor Ort wechseln.

Kein Problem gab es für die Feuerwehr tatsächlich bei der Wasserversorgung. Es gebe genügend Hydranten vor Ort, so Böhling, zudem hatte die Feuerwehr ihre Schläuche bis hin zu den kleinen Seen gegenüber dem Haupteingang gelegt, ein Tanklöschfahrzeug war für den nötigen Druckaufbau „zwischengeschaltet“. Im Notfall gebe es auch noch innerhalb der Freizeitanlage genügend Alternativen, so der Einsatzleiter.

Wie gefährlich das Feuer für nebenliegende Gebäude – beispielsweise für den angrenzenden Heide-Park-Shop im Eingangsbereich – oder gar für Fahrgeschäfte gewesen sei, dazu gab es vom Einsatzleiter beruhigende Aussagen: „Wir waren früh genug da. Wir haben das Feuer frühzeitig geblockt“, so Böhling.

Anja Trappe