Ein Neubau nach den Wünschen der Lehrer

Axel Witt (von links) und Oliver Ippich aus der Schulleitung, Züblin-Bereichsleiter Henning Thies, Landkreis-Fachbereichsleiter Johannes Renken und Landrat Jens Grote mauern im Grundstein die Kartusche mit den Zeugnissen des Baus ein. Foto: jul

Baupläne, Zollstock und eine tagesaktuelle Ausgabe der Böhme-Zeitung gehen mit der Kartusche in die Versenkung. Sie sollen in der Zukunft an die Grundsteinlegung des naturwissenschaftlichen Fachtrakts erinnern. 90 Jahre soll der Neubau für die Kooperative Gesamtschule in Schneverdingen (KGS) nicht nur baulich standhalten, sondern auch fit für zukünftige Anforderungen der Pädagogik sein. Damit der Anspruch gelingt, haben die Fachlehrer der KGS mit ihren Wünschen Einfluss auf Bau und Einrichtung genommen. „Die Schule hat sich toll eingebracht“, sagte Landrat Jens Grote.

„Das größte Bauprojekt des Landkreises Heidekreis“ wurde gestern Mittag offiziell mit einer Grundsteinlegung in die zweijährige Bauphase geschickt. Dabei hat die Erschließung bereits Anfang September begonnen. Sowohl Grote als auch Henning Thies, technischer Bereichsleiter beim Generalunternehmer Züblin, zollten sich gegenseitig Respekt für den zügigen Fortschritt, seit der Vertragsunterzeichnung vor neun Monaten. Im Mai wurde der Bauantrag eingereicht, im August lag wiederum die Baugenehmigung vor. Was mehr Zeit gekostet hat, war die Phase bis zum politischen Beschluss 2018. Dort, wo in zwei Jahren die Fotosynthese erforscht werden soll, versammelten sich nun Vertreter von Züblin, Landkreis und Schule, um die symbolische Grundsteinlegung auf dem bereits gegossenen Flügel des Trakts für Biologie, Chemie und Physik zu zelebrieren. Im Hintergrund ist bereits deutlich mehr an Mauerwerk erkennbar. Der zweite Flügel soll den Bereich Werken und Technik eine Heimat bieten. Im dritten Flügel sind derzeit die Eisenflechter dabei, den Boden für den Betonguss vorzubereiten. So wird die Statik für das Foyer des Fachtrakts gesichert.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Landkreis habe durchaus „Höhen und Tiefen“ gehabt, wie Oliver Ippich, stellvertretender Schulleiter, durchblicken ließ. Doch dies sei letztlich der Komplexität des Bauprojekts geschuldet. Wie sollen die Fachräume aufgeteilt werden? Wie viel Platz braucht der Differenzierungsbereich? Wie sollen die Räume ausgestattet werden? Fragen wie diese haben die Fachlehrer beantwortet, damit Johannes Renken, Fachgruppenleiter Planen und Bauen beim Landkreis Heidekreis, die Baupläne entsprechend anlegen konnte. Es sei selten, so Einfluss nehmen zu können, sagte er.

Er muss zudem dafür sorgen, dass das Budget nicht überschritten wird. Wobei fraglich ist, ob es bei der Kostenschätzung von 20 Millionen Euro bleiben wird. Als Sicherheit sieht der Vertrag zwischen Landkreis und Züblin eine sogenannte Preisgleitklausel vor, damit durch Inflation steigende Kosten entsprechend aufgefangen werden.

25 Fachräume als Ersatz für den Trakt C

Der Neubau mit insgesamt 25 Fachräumen ersetzt in Zukunft den Trakt C, der bautechnisch als nicht mehr sanierbar gilt. Auch die Container auf dem Schulgelände sind nach Fertigstellung des Baus verzichtbar. Der Fachunterricht wird für alle Jahrgangsstufen konzentriert im Neubau stattfinden. Die Fachräume im Nebengebäude für die fünften und sechsten Jahrgänge werden aufgelöst. In dem um mehr als das doppelt so großen Erweiterungsbau (6500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche) entstehen 13 naturwissenschaftliche Fachräume, fünf Fachräume für Werken und Technik sowie acht allgemeine Unterrichtsräume, und alle dazugehörenden dienenden Räume.

Julia Dührkop