In Soltau heißt es für junge Leute: "Macht mit!"
Wie gut Jugendbeteiligung funktionieren kann, zeigt in Soltau das Projekt Skaterbahn. Im April 2021 skizzierten Jugendliche den Mitgliedern des zuständigen Fachausschusses ihre Ideen für eine moderne Anlage am bisherigen Standort an der Celler Straße.
Jetzt konkretisieren sich die Planungen, demnächst sollen erneut die Jugendlichen beteiligt werden. „Wir sind in dem Fall richtig schnell“, freut sich Stadtjugendpflegerin Marion Kreutzer, die auch andere Erfahrungen im verwaltungstechnischen Ablauf gemacht hat.
Doch die Stadt Soltau will auch darüber hinaus die Kinder- und Jugendbeteiligung in der Stadt stärken. Nach Jugendforen 2018 und 2019 geht es am Sonnabend, 8. Oktober, weiter. Unter dem Motto „Mach mit“ sind 8- bis 17-Jährige aufgerufen, die Stadt mitzugestalten.
Ziel ist natürlich der Aufbau einer langfristigen Gruppe, die die Entwicklung Soltaus begleitet, wie Bürgermeister Olaf Klang kürzlich dem Stadtrat erklärte.
Zunächst geht es an dem Sonnabend im Alten Rathaus darum, Ideen zu entwickeln, am Nachmittag sollen die Kinder und Jugendlichen auf ihre Art eine Ratssitzung gestalten und den gewählten politischen Vertretern im Rat ihre Vorstellungen präsentieren.
Geleitet wird das Kinder- und Jugendforum vom Sozialpädagogen Maik Peyko. „Und mittags gibt’s Pizza“, wirbt Kreutzer und hofft auf eine breite Basis junger Leute, auf einen fulminanten Startschuss für das Vorhaben.
Dass am Ende des Prozesses sich vielleicht ein Jugendparlament gründet, das sieht die Stadtjugendpflegerin aber nicht, das wäre zu bürokratisch. Sie könnte sich eher eine Art Jugendbeirat – vergleichbar mit dem Seniorenbeirat – für die Beteiligung am Stadtgeschehen vorstellen.
„Ansonsten wäre es bestimmt zu formal“, ergänzt auch Fachgruppenleiterin Silke Thorey-Elbers und hofft, dass Projekte in Zusammenarbeit mit der Verwaltung gelingen. Oft scheitern Ideen allerdings am Geld. Das soll in Soltau nicht passieren, Fördergelder aus dem Topf „Resiliente Innenstädte“ sind für diesen Zweck reserviert.
Kreutzer kann sich nicht nur projektbezogene Ideen vorstellen, sondern auch Gespräche rund um Klimaschutz und Energieeinsparen, um aus Kinder- und Jugendsicht Themen neu zu denken.
„Insgesamt muss das Vorhaben grundsätzlich cooler sein, als zu Hause abzuhängen“, hat Carina Zottl als Leiterin des Jugendzentrums Youze in Soltau auch bei ihren Angeboten festgestellt. Die Werbung für das Kinder- und Jugendforum ist in den sozialen Netzwerken angelaufen, gezielt sollen die jungen Leute auch über das Youze und die Schulen angesprochen werden.
Workshop: Speziell auch für Harber gibt es einen Termin
Die Ortschaft Harber will ebenfalls Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren und ihre Ideen für die Dorfentwicklung stärker einbinden. Dafür gibt es bereits am Freitag, 7. Oktober, von 15 bis 18 Uhr im Feuerwehrgerätehaus einen Workshop zum Mitmachen.
Für die jungen Leute aus der Stadt, aber auch aus allen Dörfern geht es dann am Sonnabend, 8. Oktober, weiter. „Was fehlt? Was brauchen wir?“, dafür sollen im Alten Rathaus zunächst ab 11 Uhr Ideen gesammelt werden. Um 14.30 Uhr gibt es eine gemeinsame Ratssitzung mit den echten Politikerinnen und Politikern der Stadt. Um 16 Uhr soll der Workshop enden. Anmeldung für die Veranstaltungen ist unter welcome@youze-soltau.de möglich.