Rike I. übernimmt das Zepter
Pastor Ralf Altebockwinkel, seit Herbst 2021 in der Gemeinde Bispingen tätig, fand die richtigen Worte: „Es ist das erste richtige Erntefest seit drei Jahren“ - und mit diesen Worten beschrieb er das Lebensgefühl der gut 3000 Besucher und allen anderen Beteiligten beim Steinbecker Erntefest. Endlich könne man wieder gemeinsam und in Gemeinschaft feiern, beschrieb er weiter die große Freude, die allen in den Gesichtern anzusehen war. Es sei ein tiefer Einschnitt gewesen, zwei Jahre lang kein solches Fest feiern zu können, so der Pastor weiterhin.
Zum Auftakt Disco für die Kinder
Umso schöner sei es, dass die Steinbecker Dorfgemeinschaft es wieder gewagt habe, das große und weit über die Grenzen der Gemeinde Bispingen bekannte Fest zu feiern - genau das taten die Steinbecker mit viel Spaß. Das 73. Steinbecker Erntefest begann schon am Sonnabend Nachmittag mit einem Kindererntefest und mit einer anschließender Kinderdisco. Abends durften dann die Erwachsenen das Tanzbein schwingen, die Erntefete in der Mehrzweckhalle Steinbeck mit der Party-Crew Bispingen war bestens organisiert. Sonntags begann der eigentliche Festtag dann mit einem plattdeutschen Gottesdienst, den Pastor Traugott Wrede unter den Eichen des Grevenhofes hielt. Anschließend eröffnete die Teilnehmer des Kunsthandwerkermarkt ihre Stände, auch erste Platzkonzerte wurde gegeben.
Um 13 Uhr begann dann das zweistündige Bühnenprogramm, welches von Maren Inselmann und Gunter Zarger moderiert wurde. Diese stellten nach und nach die Gastköniginnen vor: Die Pellkartoffelhoheiten Hohenlokstedt, die Heidekönigin aus Schneverdingen, die Weinkönigin aus Munster und die Wurzelkönigin aus Bardowick bei Lüneburg waren angereist, um den Moment der Krönung und natürlich auch den Festumzug zu begleiten. Inselmann und Zarger erläuterten amüsant und kurzweilig die diversen Rituale, die in den Nachbarorten durchgeführt werden, um die Hoheiten jeweils ins Amt einzuführen. Anschließend hielt Altebockwinkel seine Ansprache, danach kamen dann die Kindergarten Kinder auf die Bühne, sie führten das „Lied über mich“ von Volker Rosin auf - und erhielten zu Recht einen großen Applaus. Dementsprechend führten die Jüngsten noch eine Zugabe auf, sehr zur Freude des Publikums. Bispingens Bürgermeister, Jens Bülthius, kam auf die Bühne. Er berichtete, dass er von Jahren schon mal als Praktikant bei der Zeremonie teilnehmen durfte und dass der heutige Tag für ihn eine Premiere sei.
"Es ist ein Schatz, den Sie hier haben"
„Ich danke allen, die es möglich gemacht haben, dass dieses Fest stattfinden kann“, so Bülthius. Der nächste Programmpunkt wurde von Jens Ohle, einem artistischem Comedian aus Hamburg gestaltet. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit der Technik konnten schnell behoben werden. Ohle, der schon zweimal beim Steinbecker Erntefest dabei war, verzauberte sein Publikum mit einer verblüffender, ganz eigenen Art. Er band die Zuschauer ein in seine Auftritte und die machten sichtbar amüsiert und gut gelaunt mit. Mal mit dem Einrad, mal mit der Feuerfackel, Ohle ließ es einfach krachen. Als weiteres Highlight kamen nun die Mitglieder der Volkstanzgruppe Schützenverein Hützel-Steinbeck auf die Bühne, um einen Kronentanz zu tanzen. Danach sprach Landrat Jens Grote einige Grußworte - auch für ihn war die Teilnahme eine Premiere. „Es ist ein Schatz, den Sie hier haben“, betonte er mit Blick auf das Fest, welches schon seit drei Generationen fest zum Ort gehört.
Dann erfolgte der Einmarsch der bisherigen Erntekönigin, die sich unter Tränen verabschiedete. Nun war der große Moment gekommen: Rike Hartig wurde gekrönt und der Festumzug mit seinen 21 Wagen fuhr los. Einen Kilometer fuhren die fantastisch geschmückten Wagen durch den Ort, dann wurde gedreht und zurückgefahren, abschließend wurde getanzt.