Blühwiesen: Neue Biotope für Wildbienen und Co.
Im Süden von Soltau in Mittelstendorf und im östlich gelegenen Ortsteil Harber haben sich privat Menschen zusammengefunden, die für den Erhalt der biologischen Vielfalt Anfang Mai jeweils Blühwiesen aussäten. Nun sind die ersten grünen Pflänzchen zu sehen. Noch müssen die Wiesen ein wenig wachsen. Doch zukünftig können benachbarte Familien und Interessierte mit eigenen Augen vom Randstreifen aus die Vielfalt an heimischen Insekten beobachten.
Es sollen Orte werden, an denen Kinder die Vielfalt von Insekten erleben können – dazu steht in Harber bereits eine Infotafel, die heimische Arten vorstellt und auf den Umstand aufmerksam macht, warum solche Blühwiesen und Insektenhotels wichtig sind und welche Rolle Insekten in den Ökosystemen spielen.
Weitere Entwicklungen in Mittelstendorf folgen
An der Blühwiese in Mittelstendorf sind sie für die weitere Entwicklung des Grundstücks angedacht. Das etwa 600 Quadratmeter große Grundstück gehört Jörg Dieter Meyer und ist sonnig gelegen. Seine Idee: Die verwilderte und ungenutzte Grasfläche, die sich von ihrer Lage her gut für Insekten eigne, für und mit der wachsenden Ortsgemeinschaft als Gemeinschaftsprojekt zur Verfügung zu stellen. Auch für Schulklassen soll die Wiese offen sein. „Ich finde es wichtig, dass wir die Natur nicht ausbeuten, sondern sie nachhaltig nutzen“, sagt Meyer.
Zur Aussaat der Wildblumenmischung war die Nachbarschaft in Mittelstendorf eingeladen. Zuvor musste das Gras entfernt und die Fläche gefräst werden, damit nährstoffreiche Erde nach oben befördert wird. Diese Aufgabe übernahm der städtische Bauhof. Meyer ging anschließend auch nochmal mit der Harke durch.
Soziales Projekt auf 1600 Quadratmeter Fläche
An der Bundesstraße in Harber entstand die Blühwiese als soziales Projekt des Vereins Mehrdimensional gemeinsam mit dem freien Kinder- und Jugendhilfeträger Takoda und der tiergestützten Intervention „RespekTiert“. Mehrdimensional hat sich 2021 mit zunächst acht Menschen zwischen 23 und 55 Jahren gegründet, die sich zusammenschlossen, um den ländlichen Raum in der Lüneburger Heide auf ökologischer, sozialer und kultureller Ebene vor Ort aktiv zu fördern. Eines ihrer ersten größeren Projekte ist die Blühwiese: Auf und um den 1600 Quadratmeter großen Acker wird die ökologische Praxis mit der Theorie verknüpft.