Gedränge im Bus geht oft zu Lasten der Grundschüler
Der Schulbusverkehr bleibt ein Dauerbrenner-Thema im Heidekreis. Seit die für den Coronaschutz eingesetzten Verstärkerbusse im Sommer eingestellt worden sind, treten wieder altbekannte Probleme auf. Die Busse sind häufig so stark frequentiert, dass Kinder nur im Stehen transportiert werden und ein Gedränge unvermeidlich ist. „Das ist für die Kinder, aber auch für die Busfahrer kein Vergnügen“, sagt Petra Büchner aus Heber und zeigt Verständnis für beide Seiten. Die dreifache Mutter setzt sich schon seit acht Jahren für Verbesserungen auf den für die Schüler bevorzugten Linien ein.
Linie 106 weniger ausgelastet
Die Linie 156 von der KGS in Schneverdingen über Heber nach Soltau ist dauerhaft stark frequentiert. „Dabei fährt wenige Minuten vorher die 106 die gleiche Strecke und ist weniger stark ausgelastet“, sagt Büchner. Da sie besonders Grundschulkinder im Nachteil sieht, schlägt sie vor, dass dieser Bus mit etwas Zeitverzug fährt und am besten nur für die Mädchen und Jungen von der Grundschule Pietzmoor fährt. Dann könnte die Linie 156 direkt die Bispinger Schüler weitertransportieren.
Linienbus, kein Schulbus
Was theoretisch naheliegend scheint, ist in der Praxis nicht umsetzbar. „Es sind Linienbusse, keine Schulbusse“, stellt Thomas Waugh, Betriebsleiter von den Verkehrsbetrieben im Heidekreis, klar. Das heißt, es gelten die Richtlinien für den allgemeinen Personenbeförderungsverkehr. Zudem warten die Schüler am Reitschulweg in Soltau bereits 40 Minuten nach Schulschluss auf die 106, um nach Hause gefahren zu werden. Ohne die Interessen einer Familie kleinzureden, macht Waugh deutlich, für 2400 Kinder und Jugendliche im Schülerbusverkehr des Heidekreises verantwortlich zu sein.
Oft kein Sitzplatz, kein Haltegriff
Die Mutter aus Heber macht sich besonders für Grundschüler stark, die seien oft noch schüchtern und könnten sich kein Gehör gegenüber älteren Schüler verschaffen. Sie finden keinen Sitzplatz, manchmal fehlt es sogar an einem Griff zum Festhalten. Ihrer Tochter Marie (8) gelang es einmal nicht rechtzeitig an den Halteknopf zu kommen, so dass sie nicht an der Kirche in Heber aussteigen konnte. Weinend wurde sie erst an der darauffolgenden Bushaltestelle abgesetzt, wo ihre Tante sie auffand und nach Hause brachte. Da sie von ihren Söhnen wusste, wie stressig der Schulbusverkehr läuft, hatte sie ihren zweitältesten Sohn Lars (11) gebeten, seine Schwester Marie in den ersten Wochen zu begleiten, damit sie lernt, wie es im Bus zugeht.