Wolterdinger Kreuzung Problemfall Schleppkurven
Da nützt auch die individuell lenkbare Hinterachse nichts: Der Lkw-Tieflader mit dem schweren Güllewagen im Gepäck kriegt beim Linksabbiegen auf der Wolterdinger Kreuzung einfach nicht die Kurve. Mehrfach setzt der Fahrer von Soltau kommend zurück und wieder vor, trotzdem überfährt er mit dem Anhänger die Umran-dung der Verkehrsinsel mit dem Schild.
Pfosten lässt sich nicht aufrichten
Verfolgt von den Blicken der wartenden Fahrzeuginsassen auf der blockierten Kreuzung versucht der Lkw-Lenker anschließend, den Metallpfosten wieder einigermaßen gerade zu biegen, was ihm aber nicht gelingt. Entnervt setzt er schließlich die Fahrt fort. Das hat möglicherweise Folgen für ihn: eine Anzeige wegen Fahrerflucht. Ein Augenzeuge hat den Vorfall bei der Polizei gemeldet.
Er ist nicht der einzige Leidtragende einer von Fehlern begleiteten Planung. Denn Situationen wie diese Anfang der Woche sind keine Seltenheit, sondern so oder ähnlich fast täglich zu beobachten. Videos und Fotos von haarsträubenden Situationen, versehen mit hämischen oft auch empörten Kommentaren, sind seit Freigabe des für 1,1 Milionen Euro komplett erneuerten Schnittpunkts der Kreisstraßen 1 (ehemals B3), 9 und 24 vor fünf Monaten in den sozialen Medien zuhauf zu finden.
Dass da einiges schief gelaufen sei, räumte jetzt der zuständige Fachbereichsleiter, Kreisrat Oliver Schulze, im Kreistags-Verkehrsausschuss Planungsfehlerein. Hauptproblem seien zu eng bemessene Schleppkurven für Linksabbieger von der K1 nach Wolterdingen (K24) und zum Heide-Park (K9). Sie seien lediglich für „normale“ Lkw ausgelegt, so dass es für „ganz große“ Lkw-Züge und lange Fahrzeuggespanne immer wieder zu Problemen beim Abbiegevorgang komme. Das sei bei der Prüfung der Bauunterlagen offenbar nicht aufgefallen.
Ampelschaltung bereits geändert
Die Folgen müssen nun ausgebügelt werden. Vor einigen Monaten wurde bereits die Ampelschaltung verändert. Ein zeitgleiches Linksabbiegen aus beiden Fahrtrichtungen von der K1 ist seitdem nicht mehr möglich. Wenn Ende dieses Monats beim Heide-Park die Saison 2022 endet, soll ein Maßnahmenpaket umgesetzt werden, welches zukünftig einen weitgehend störungsfreien Ablauf auf der Kreuzung bringen soll.
Es sei bei einer Baubesprechung vor Ort mit Vertretern der beteiligten Unternehmen und Behörden sowie der Polizei vereinbart worden, so Schulze. Die Umsetzung dürfte einen zusätzlichen Kostenaufwand mit sich bringen. Wer dafür aufkommen müsse, inwieweit externe Planer über ihre Versicherung herangezogen werden, könne erst nach Abschluss der Arbeiten und Vorliegen der Nachschlagsrechnung geklärt werden.