Mitglieder beteiligen sich am Konzept des Hauses
Das Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft in Schneverdingen nimmt Gestalt an. Der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Werner Mader hat in den vergangenen Monaten mit dem Architekten Stephan Seeger vom Architekturbüro arch.tekton aus Lüneburg ein neues Konzept erarbeitet. Daraus ist ein Entwurf entstanden, der schon einmal die Idee der Laubengänge preisgibt. Ein zentrales Treppenhaus spart Platz, ein Fahrstuhl sorgt dafür, dass alle 17 Wohnungen barrierefrei erreichbar sind. In diesem Jahr soll mit der Umsetzung begonnen werden. Coronabedingt sei es nicht so schnell vorangegangen, wie erhofft.
Finanzieller Mindestanteil
Prinzip der Genossenschaft ist ein starkes Engagement der Mitglieder, das über den finanziellen Mindestanteil (zwei Anteile á 500 Euro) hinausgeht. In verschiedenen Gruppen beteiligen sich die Mitglieder an dem Prozess. Das Bauteam habe laut Mader zusammen mit dem Ar- chitekten das Konzept erarbeitet. Angestrebt wird ein möglichst klimaschonender Holzrahmenbau mit Strohdämmung und Lehmputz. Um die Baukosten im Rahmen zu halten, hat sich die Gruppe auf zwei feste Wohnungsgrößen geeinigt: circa 55 Quadratmeter für Alleinstehende und 75 Quadratmeter für Paare. Im Erdgeschoss sollen fünf Wohnungseinheiten entstehen und zum Garten hin ein Gemeinschaftsraum. Im Ober- und Staffelgeschoss sollen je sechs Wohnungen eingerichtet werden. Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Grundstück der ehemaligen Tischlerei Meyer sollen auch die Parkflächen eingerichtet werden. Zum Kaufpreis hält sich die Genossenschaft bedeckt. Die Gruppe um Mader und Gründungsmitglied Wolfgang Schubert legt Wert darauf, dass der Garten, der sich zur Straße Steinkamp orientiert, mit der alten Streuobstwiese erhalten bleiben soll.
Nahe dem Ortskern
Möglichst lange mobil und eigenständig bleiben: Das ist die Grundidee, die hinter dem Bauprojekt steht, das sich vorzugsweise an ältere Menschen wendet. Die Lage nahe dem Ortskern eigne sich dafür hervorragend, sind sich Mader und Schubert einig. Denn die fußläufige Nähe zu Geschäften des täglichen Bedarfs, der Kirche und des Bahnhofs ermögliche älteren Menschen das gesellschaftliche Leben, ohne zwingend auf ein Auto angewiesen zu sein. „Auch eine Haltestelle des Bürgerbusses ist direkt vor der Tür“, sagt Schubert.
Genossenschaft nimmt noch Mitglieder auf
Nach Auskunft des Vorsitzenden hat die Genossenschaft das angestrebte Vermögen noch nicht zusammen. Aktuell haben 36 Mitglieder 439 Anteile gezeichnet und eingezahlt. Daraus ergibt sich ein finanzieller Grund- stock von 219 500 Euro. Weitere gut 100 000 Euro seien laut Werner Mader zugesagt, sodass jetzt die Hälfte des angestrebten Eigenkapitals sicher sei. Noch sei keine Wohnung vergeben. Aber das Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt in Schneverdingen hat nach eigener Auskunft für die Hälfte der Wohnungen Bewerbungen vorliegen. Wer sich vorstellen kann, dort eine altersgerechte Wohnung zu beziehen, sollte der Genossenschaft „Meyers Hof“ beitreten und sich an der weiteren Entwicklung beteiligen. Doch auch wer das Projekt nur unterstützenswert findet, ist eingeladen, Mitglied zu werden. Zunächst fördern und erst später eine Wohnung in dem Haus zu beziehen, sei auch eine Option.