Überflutung als Mittel für den Hochwasserschutz im Heidekreis
Die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-West- falen und Rheinland-Pfalz im Juli hat gezeigt, wie zerstörerisch Wetterereignisse sein können. Und sie hat gezeigt, wie wichtig Hochwasserschutz ist. Ein entscheidender Punkt dabei sind Überflutungsflächen, auch Retentionsflächen genannt.
Diese Flächen bieten die Möglichkeit, Wasser aufzunehmen und zurückzuhalten, wenn Flüsse deutlich mehr Wasser führen als normal und in Folge dessen über die Ufer treten. Das Land Niedersachsen hat jetzt ein Retentionskataster öffentlich im Internet zugänglich gemacht. Es bietet einen Überblick über Flächen, die das Potenzial haben, als Überflutungsfläche zu dienen und so bebaute Gebiete zu schützen. Die Daten stammen vom niedersächsischen Hochwasserkompetenzzentrum (HWK) in Verden. Es wurde im vergangenen Jahr gegründet und wird vom niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz betrieben.
Daten für 42 Risikogewässer
Für das Retentionskataster wurden die 42 sogenannten Risikogewässer im Land betrachtet. Zu den Risikogewässern zählen die Flüsse, an denen es in der Vergangenheit größere Hochwasserschäden zu verzeichnen gab. Zu diesen Gewässern gehört unter anderem die Aller, die auch durch den Heidekreis fließt.
Die Daten des Katasters sind im Internet unter nlwkn.nieder sachsen.de/retention für jeden zugänglich. Sie sind aber vor allem für Kommunen gedacht, die daraus Maßnahmen für den Hochwasser-, aber auch den Umwelt- und Naturschutz ent- wickeln können – „zum Beispiel bei der Schaffung von Poldern, bei der Wiederherstellung von ehemaligen Flussauen oder auch bei der Suche nach Ausgleichsflächen für andere Projekte“, sagt HWK-Leiter Wilfried Seemann.
Daten für Gemeinden an Aller verfügbar
Für den Heidekreis sind zurzeit ausschließlich Daten für Gemeinden, die an und in der Nähe der Aller liegen wie Rethem (Aller), Hodenhagen oder Ahlden, einzusehen.Eingezeichnet sind außer potenziellen Überflutungsflächen auch Überschwemmungsgebiete. Sie müssen durch Verordnungen als solche gekennzeichnet werden, da dort ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist.Solche Überschwemmunsgebiete finden sich auch an der Böhme. Auch hierfür werden Suchräume für Überflutungsflächen ermittelt, die Daten werden dann nach und nach ins Kataster eingepflegt.