Sommerschule: Schüler wünschen sich Vokabeltest
Obwohl noch Sommerferien sind, ist die Grund- und Oberschule Bispingen (GOBS) in der letzten Ferienwoche nicht leer. Zurzeit wird hier beim Sommerschulprogramm der Schule gelernt. 20 Schülerinnen und Schüler sind dabei und lernen in den Ferien. Denn die GOBS Bispingen ist die Einzige der weiterführenden Schulen im Nordkreis, deren Sommerschule auf das Auffüllen der im Coronaschuljahr entstandenen Lücken abzielt. Der Bedarf dazu wurde vor den Sommerferien mit einem Eltern-Schüler-Brief ermittelt. Besonders viele Eltern von Erstklässlern hätten ihre Kinder daraufhin in der Sommerschule angemeldet, sagt Lehrerin Tanja Oppolzer.
Auch wenn es in der Sommerschule ums Lernen geht, ist es kein „normaler“ Unterricht. Deshalb beginnt der Schultag für die älteren Schüler aus der Sekundarstufe I mit einem „Escape-Room-Spiel“. Dabei geht es darum, Rätsel in diesem Fall Deutschaufgaben zu lösen und damit die Zahlen für das Schloss einer kleinen Schatztruhe zu finden. Nach der ersten Rätselstunde folgen an jedem Tag drei weitere Schulstunden.
Probleme bei der Schülerbeförderung
Ein Problem bei der Organisation des Programms war es die Schüler in die Schule zu bekommen. Zwar gibt es einen Ferienfahrplan der Busse, aber Schüler, die aus Volkwardingen, Behringen oder Oberhaverbeck kommen, kämen mit dem Bus nicht wieder zurück. Die Schule hat für sie ein Taxi bestellt. Bezahlt wird das aus den Grundbetragsmitteln der Schule. Die Verkehrsgemeinschaft Heidekreis ermöglicht es zwar den Schülern, in der Zeit der Sommerschule kostenlos mit dem Bus zu fahren. Finanzielle Unterstützung vonseiten des Landes oder des Kreises für die Taxifahrten gibt es aber nicht. Schade findet das Schulleiterin Wagner: „Letztendlich ist es komplett unser Engagement, das hinter der Sommerschule steht.“ Auch die sechs Kollegen, die dabei sind, machen ehrenamtlich Unterricht.
Teilnahme: Mal freiwillig, mal Idee der Eltern
Vorher haben sie von den Kollegen Infos bekommen, wo welcher Schüler seine Schwerpunkte hat. Um sie und die Grundlagen in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch geht es.
„Ich konnte im Distanzunterricht gut lernen, habe aber mehr Fehler gemacht als sonst. Ich habe mich selbst entschieden, zur Sommerschule zu gehen, um wieder reinzukommen“, sagt der Sechstklässler Finlay. Seine Mitschülerin Samantha fand die Sommerschule erst doof: „Aber meine Mutter hat gesagt, dass es besser wäre wegen meines Zeugnis.“ Jetzt knobelt die Sechstklässlerin begeistert mit ihrem Team an den Escape-Room-Rätseln. Das die etwas andere Schule bei den Schülern Anklang findet, zeigt sich auch an anderer Stelle, erzählt Oppolzer: „Gestern haben wir eine Vokabellerntechnik geübt und am Ende kam die Frage: Können wir morgen einen Vokabeltest schreiben?“