132 Klassen kommen für Einbau von Luftfiltern in Betracht
Es werden wieder mehr Fälle: Die Ausbreitung der Delta-Variante lässt nach wochenlanger Entspannung die Corona-Inzidenzzahlen erneut ansteigen. Immer mehr in den Fokus rückt jetzt das Bemühen, den Schutz junger Menschen vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu verbessern.
Attraktive Förderung
Niedersachsen startet an diesem Wochenende eine Sonderimpfaktion für Kinder und Jugendliche von 12 bis 16 Jahren. Zudem stellen der Bund und das Land zusätzliche Mittel für den Einbau von Lüftungsanlagen in Schulen bereit. Niedersachsen hat in der vergangenen Woche ein mit 20 Millionen Euro ausgestattetes Programm aufgelegt, mit dem die Anschaffung von Filteranlagen in nicht oder unzureichend lüftbaren Klassenzimmern, etwa Räumen mit lediglich einem Fenster, unterstützt werden soll. 80 Prozent beträgt der Fördersatz.
In dieser Woche der Kreisausschuss deshalb über die Frage der Anschaffung weiterer mobiler Luftreinigungsanlagen für Schulen beraten. Der Kreisausschuss begrüßt laut Landkreissprecherin Sandra Michaelis diese Möglichkeit und ist bereit, sich im Rahmen der Kofinanzierung mit eigenen Mitteln für die Installierung von Luftfilteranlagen insbesondere in Klassenräumen für die Jahrgänge fünf und sechs bereitzustellen. Diese Gruppe hat auch das Land mit seiner Initiative im Blick. Laut Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) liege der Schwerpunkt auf den Schülerinnen und Schülern dieser Jahrgänge, da ihnen in absehbarer Zeit kein Impfangebot gemacht werden könne.
Für das 20-Millionen-Euro-Programm kommen laut Kreisverwaltung 132 allgemeine Unterrichtsräume zuzüglich Sprachheilklassen in den Schulen in Landkreis-Trägerschaft in Betracht. Wie hoch der Bedarf wirklich ist, werde der Kreis jetzt kurzfristig bei den Schulen abfragen.
Anlagen machen das Lüften nicht überflüssig
Luftfilteranlagen seien eine unterstützende Leistung, um die Virenlast geringer zu halten, garantierten aber keinen vollständigen Schutz: „Ihr Betrieb ersetzt nicht das Lüften der Räume.“ Gleichwohl begrüße der Schulträger die Initiative des Landes, weil sie helfen könne, den Präsenzunterricht nach den Sommerferien sicherstellen. Dieses Ziel habe oberste Priorität. Daher sollten alle Möglichkeiten, die dazu beitragen könnten, genutzt werden.
Ob die georderten Luftfilteranlagen zum Schulstart in gut sechs Wochen auch zur Verfügung stehen, da sind Politik und Verwaltung laut der Landkreis-Sprecherin eher skeptisch: „voraussichtlich nicht“.