Ankunftszentrum Bad Fallingbostel gut durch die Pandemie gekommen
Ministerpräsident Stephan Weil hatte sowohl gute als auch schlechte Nachrichten für den Leiter der Landesaufnahmebehörde, Jens Grote. Das Ankunftszentrum mit seinen Einrichtungen könne das bisherige Gelände noch für ein weiteres Jahr nutzen, danach würde das Gelände, das der Bundeswehr gehört, aber wieder für militärische Zwecke gebraucht werden.
Einen entsprechenden Brief habe er gerade von der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erhalten. Aus dem Brief gehe außerdem hervor, dass ein Konzept zur neuen militärischen Nutzung bereits vorliege. „Das ist sehr bedauerlich, das Gelände ist der ideale Standort für das Ankunftszentrum schlechthin“, sagte Weil, der wenig Spielraum in dem Brief des Verteidigungsministeriums sah. Optimistischer war da Landesaufnahmebehördenleiter Grote, in der Corona-Pandemie habe man gelernt, dass Beharrlichkeit sich auszahle: „Wir geben da noch nicht auf“.
Pandemie prägt Arbeit in Einrichtung
Eigentlich war Stephan Weil aber für ein anderes Thema ins Ankunftszentrum gekommen. Er wollte sich ein Bild von der Arbeit in der Einrichtung machen. Die war wie alle anderen Lebensbereiche im vergangenen Jahr hauptsächlich durch die Corona-Pandemie geprägt. Besonders die Kommunikation mit den Bewohnern sei in dieser Zeit entscheidend gewesen: „Wir haben sehr viel Herzblut in die Kommunikation gesteckt, viele von ihnen waren unsicher, wie es in dieser Situation mit ihnen weitergeht“, sagte Grote.
Eine Einrichtung, die seit der Pandemie im Ankunftszentrum noch wichtiger als vorher ist, ist die Sanitätsstation. Leiter Dennis Protz gab dem Ministerpräsidenten einen Einblick in die Arbeit seines Teams, zu dem regelmäßige PCR- und Schnelltests von Neuankömmlingen und Bewohnern zählen. Als einziger Standort der Landesaufnahmebehörde wird in Bad Fallingbostel außerdem geimpft. Bei einer durchschnittlichen Belegung von 600 Menschen gab es im Verlauf der Pandemie 133 Coronainfektionen in der Einrichtung. Nur drei von ihnen haben sich in der Einrichtung angesteckt, alle anderen brachten die Infektion bereits mit.
Nur eine Infektion bleibt ungeklärt
Von den drei Infektionen hatten sich zwei Personen bereits in Isolation befunden, weil eine Ansteckung vermutet wurde. Nur bei einer allein reisenden Person sei die Frage, wo sie sich angesteckt hat, ungeklärt geblieben, so Protz. Von dieser Quote zeigte sich Weil beeindruckt: „Wenn das ihre Bilanz ist, dann sind sie gut durch die Krise gekommen.“ Die der Ministerpräsident aber noch nicht am Ende sieht: „Wir sind gerade in einer Entspannungsphase, aber ich denke nicht, dass wir die Pandemie ad acta legen können.“