KGS-Erweiterungsbau ist europaweit ausgeschrieben
Der Erweiterungsbau für die Kooperative Gesamtschule (KGS) Schneverdingen wurde schon vor langer Zeit versprochen, der Raummangel schon 2013 von Schulleiter Mani Taghi-Khani angemahnt. Jetzt wurde der Millionen-Auftrag ausgeschrieben. Wegen der Überschreitung des Schwellenwerts von 5186000 Euro ohne Mehrwertsteuer ist der Bauauftrag europaweit nach der EU-Richtlinie 2014/24/EU ausgeschrieben (siehe BZ vom 31. März).
Ein Großteil der Mittel steht schon im Haushalt 2021 bereit, nämlich 11,2 Millionen Euro, wie Landkreissprecherin Sandra Michaelis mitteilte. Jeweils weitere zwei Millionen Euro seien für 2022 und 2023 veranschlagt. Laut Ausschreibung soll der Bau spätestens nach den Sommerferien 2023 voll funktionsfähig und eingerichtet in Betrieb genommen werden. Die schlüsselfertige Übergabe ist für Ende Juni 2023 vorgesehen.
Effizienzgebäudes EG 40 vorgesehen
Der Erweiterungsbau soll auf dem nordöstlichen Schulgelände, also auf einem Teil des jetzigen Schulhof errichtet werden. Die Nutzfläche soll 3000 Quadratmeter betragen, für das Baufeld sind 6000 Quadratmeter vorgesehen. Bedingung ist, dass das Gebäude technisch autark hergestellt wird, wobei es dem energetischen Standard eines Effizienzgebäudes EG 40 entsprechen soll, damit Fördermittel aus der Richtlinie zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG 40) eingeworben werden können. EG 40 bedeutet, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes 40 Prozent eines Referenzgebäudes nicht überschreiten darf. Außerdem soll eine überdachte Anbindung an den KGS-Gebäudetrakt D hergestellt werden. Planung und Bau sollen an einen Totalunternehmer vergeben werden.
Der Neubau soll den naturwissenschaftlichen Trakt, den Werken-/Techniktrakt sowie acht allgemeine Unterrichtsräume, einen Lehrerbereich sowie erforderlichen Nebenräume, WCs, Technikflächen und Verkehrswege samt einem multifunktional nutzbaren Eingangsbereich aufnehmen. Taghi-Khani spezifizierte und nannte 13 Räume für die Naturwissenschaften (3 Physik-, 4 Chemie-, 4 Bio und 2 multifunktionale Räume) und 5 Räume für Werken/Technik. Die Naturwissenschaften verlieren im Gegenzug drei Biologie-, zwei Physik- und zwei Chemieräume im C-Trakt sowie die beiden Naturwissenschaftsräume im Nebengebäude, insgesamt also 9 Fachunterrichtsräume. Wie die wegfallenden Räume künftig genutzt werden können, müssten Untersuchungen erst noch ergeben, sagt Taghi-Khani.
Der Schlusstermin für Teilnahmeanträge wurde laut Michaelis aufgrund der Marktsituation in der Baubranche auf den 28. April um 12 Uhr verschoben. „Weder die Anzahl noch die Teilnehmer dürfen in einem laufenden Verfahren veröffentlicht werden“, beschied sie entsprechende Anfragen negativ.
KGS: 1550 Schüler in drei Schulzweigen
Den Rang als größte allgemeinbildende Schule im Landkreis Heidekreis hat die Kooperative Gesamtschule (KGS) Schneverdingen mittlerweile an das Gymnasium Walsrode verloren. Die KGS hat 1553 Schüler, die Walsroder weisen nach einer Auskunft von Dienstag 1598 Schüler auf.
Die KGS-Schüler teilen sich auf in 897 Gymnasiasten, 505 Realschüler und 151 Hauptschüler. Unterrichtet werden sie von 130 Lehrern mit Mani Taghi-Khani als Schuldirektor. Der Wunsch der Schneverdinger, ein gymnasiales Angebot in der Stadt zu bekommen, führte zur Errichtung der KGS. Sie nahm 1976 den Unterricht auf, allerdings beschränkt auf die Sekundarstufe I. Nach dem mit knapper Mehrheit gefassten Beschluss des Kreistags vom 6. April 1994, eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, nahm diese nach der Genehmigung durch die Bezirksregierung Lüneburg zum Schuljahrsbeginn 1994/95 den Unterricht auf.
Die jüngsten Erweiterungen sind das Mensagebäude und der Trakt D. Seit Abschaffung der Orientierungsstufe gehört deren Gebäude als Nebengebäude zur KGS und beherbergt die Fünft- und Sechstklässler.