Richtfest der neuen Seniorenwohnanlage in Schneverdingen
Viel vom Dach ist beim Richtfest für die Seniorenwohnanlage an der Feldstraße Ecke Marktstraße gar nicht zu sehen gewesen. Wer den Dachfirst erahnen will, muss aktuell noch um den in die Höhe geschossenen Rohbau drumherum laufen. Und dennoch ist die Baustelle Blickfang und gleichzeitig Anziehungspunkt im Ortszentrum von Schneverdingen.
Fast 250 Menschen strömten gestern Mittag dorthin. Familie Wesseloh baut als Investor auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück eine Seniorenwohnanlage, die nun unter Seniorenresidenz Heideblüte firmiert. Betreibergesellschaft wird die „Wohnen & Pflege Feldstraße“, ein Zusammenschluss des Vereins für Diakonie mit Jamal Bounoua, die bereits die Häuser Tannenhof und Wiesentrift betreiben. Die Investition beläuft sich auf einen „unteren zweistelligen Millionen-Betrag“.
Ein Herzensprojekt der Familie Wesseloh
Rund 70 Handwerker von rund 25 Firmen arbeiten aktuell auf der Baustelle. Sie sind mit dem Obergeschoss des dreigeschossigen Klinkerbaus beschäftigt. „Die Tiefgarage bietet Platz für 50 Autos sowie Umkleiden und Abstellräume“, sagt Susann Wesseloh. Dass das Richtfest zu einem so frühen Zeitpunkt angesetzt wurde, habe damit zu tun, dass ihre in Amerika lebende Schwester Imke als Bauherrin mit vor Ort sein sollte. Es sei der Familie ein Herzensprojekt. Die Geschäftsführerin des Familienbetriebs bedankte sich bei den Handwerkern für „Schweiß, Grips und Muskelkraft“. Der Rohbau soll im Februar abgeschlossen sein. Mit der Einweihung rechnet sie mittlerweile im August. Auch wenn sie verneinte, dass sie von Baustoffknappheit betroffen seien, wurde die Eröffnung entgegen früherer Planungen bereits um vier Monate geschoben.
Einmalige Dimension für Schneverdingen
Schneverdingen habe die geringste Pflegeplatzdichte im Heidekreis, erinnerte Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens an die Geschichte des Bauprojekts, das in seiner Dimension einmalig sei. „So eine große Baustelle hat Schneverdingen noch nicht gesehen“, meint sie und beobachtet regelmäßig, wie Kinder beeindruckt von den Arbeiten sind. Das Konzept des betreuten Wohnens ist ihrer Ansicht zukunftstauglich. Um es wirtschaftlich betreiben zu können, stand früh fest, dass es 100 Plätze haben müsse. Geplant sind 82 Zimmer und elf Wohnungen.
Konzept wird erarbeitet, Warteliste bereits geführt
Das Interesse ist bereits jetzt spürbar, so Bounoua. Es werde bereits eine Warteliste geführt. Auch wenn die Betreibergesellschaft noch am Konzept arbeitet, verriet er, dass individuelles Wohnen mit Pflegeleistungen, die je nach Bedarf separat hinzugebucht werden können, einmalig in der Stadt sei. Was die Plätze kosten werden, müsse noch kalkuliert werden. Mit rund 40 Vollzeitkräften rechnet der Geschäftsführer.
Die Diakoniestation zieht in diesen Neubau um, genauso wie die Facharztpraxis „Die Augenpartner“. Eine neue Tagespflege übernimmt die Versorgung der Bewohner.