2800 Bäume für den Waldumbau am Oeninger Moor
"Tue Gutes und rede darüber“ betitelte vor 60 Jahren Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim seine „Leitlinien für Marketing“. Diesem Motto fühlen sich seitdem viele verpflichtet.
Und so wurde an diesem Wochenende vor allem für die Natur in der Region geworben. Beim 10. Naturpark-Tag packten rund 700 Menschen aller Generationen aus nah und fern an.
Aber auch der Lions-Club Böhmetal Soltau hatte bei idealem Pflanzwetter – feucht, kühl, trübe – zu einer besonderen Aktion gemeinsam mit den Klimafreunden eingeladen. Es war ein Pflanzfest zum Beginn des Waldumbaus auf Flächen in Privatbesitz zwischen Tannenweg und Oeninger Moor in Soltau.
Waldumbau sieht zunächst aus wie Raubbau mit Hunderten von Baumstubben. Eine feierlich enthüllte Info-Tafel von Otto Elbers erklärte die Aktion. Die ehemalige Nadelholz-Monokultur wurde fast vollständig gerodet, der Boden maschinell für die Neuanpflanzung aufbereitet.
Bambusstäbe markieren die Stellen, an denen die Klimafreunde fachmännisch ausgewählte Laubbäume neu anpflanzen. Als deren Vertreter machte Stefan Haack die Größenordnung deutlich: „Wir pflanzen in diesem Jahr noch 4000 Bäume, davon 2800 hier.“ Der Festakt für die Aktion begann mit Fanfaren der Waldhornbläser, dann verkündeten Pia, Helene und Janne, verkleidet als Waldfeen, zusammen mit Waldgeist Linus ihre Botschaft: „Wir gehören alle zusammen“.
Für den Vorstand des LionsClubs begrüßte Jürgen Winkelmann die Anwesenden und besonders Stephen Nugnis, der die Idee zu dem Anspiel hatte, sowie die Waldeigentümer-Familien Grewe, Schenk und Wegner. Dem Bürgermeister habe er am Hotel aufgelauert, erzählte er, „der hatte nämlich gleich nach der Wahl seine E-Mail-Adresse deaktiviert.“ Die gleiche Anekdote hätte Olaf Klang auch erzählen wollen, lachte dieser. „Vorgestern abend vereidigt, und das ist hier mein erster Außentermin.“
Partner in dem Projekt sind zudem die Lebenshilfe, das Jugendzentrum Youze sowie die Stiftung Haus Zuflucht. Für die Lebenshilfe Soltau war Gerhard Suder zusammen mit Benjamin gekommen. Die Anwesenden applaudierten spontan seiner Aussage, es ginge nicht um Inklusion oder Teilhabe, sondern ganz einfach um Zusammenleben, auch hier bei dieser gemeinsamen Pflanzaktion.
Norbert Dieckmann von der Stiftung Haus Zuflucht berichtete, das Waldstück sei zum Spazierengehen zu weit weg, „aber im Heimparlament waren sich alle einig, dass die Älteren etwas tun müssen für die kommenden Generationen“.
Drei Bäume symbolisch gepflanzt
Bei dem Festakt wurden symbolisch drei Bäume gepflanzt, jeder durfte Hand anlegen. Bei den vielen weiteren Bäumen hilft das Youze.
Jugendzentrums-Leiterin Carina Zottl war alleine gekommen, weil alle Jugendlichen und sonstige Helfer gerade in Breidingsgarten bei der Pflanzaktion eben des 10. Naturpark-Tags engagiert waren. Sie brachten im Garten der Villa 4000 Krokuszwiebeln in den Rasen. Noch in Verkleidung sang Linus zusammen mit Holger Hendel als Duo Picker’s Corner „How many years“, bevor die Lions zum Imbiss unter dem Schutzdach einluden.