Inklusion: Neues Spielgerät für Rollifahrer

Constantin und weitere Kinder testen das neue barrierefreie Spielgerät. Foto: vo

Constantin und weitere Kinder testen das neue barrierefreie Spielgerät. Foto: vo

Die Freude über das neue Spielangebot für Schulpausen ist Constantin anzusehen: Ein ebenerdiges Drehkarussel, auf das er ohne fremde Hilfe gelangen kann, ermöglicht es dem Siebenjährigen, trotz seiner körperlichen Beeinträchtigung gemeinsam mit seinen Klassenkameraden zu toben. Das war bisher oft nicht möglich. Da konnte der angehende Zweitklässler nur zuschauen, weil das Gerät für ihn als Rollstuhlfahrer nicht zugänglich war.

Wenn demnächst die 240 Mädchen und Jungen der von Helga Moser geleiteten Grundschule wieder zum Unterricht an den Schneverdinger Osterwald kommen, dürfte das direkt vor dem Eingang installierte Spielgerätensemble schnell zum Aufenthaltsort in den Pausen werden. In den Sommerferien haben Mitarbeiter des Bauhofs dort zwei inklusive, barrierefreie Spielgeräte angebracht. Neben dem Drehkarussel eine Wippe aus Leichtmetall. Letztere ist allerdings nur barrierearm und nicht barrierefrei. Um in eine der Wippschalen zu gelangen, ist für Rollifahrer Constantin Hilfestellung nötig. In den Herbstferien soll als drittes Spielgerät eine weitere Wippe installiert werden, in die er ohne Assistenz einsteigen kann, kündigte Bauamtsmitarbeiter André Krampe an.

Das das Angebot bei der Zielgruppe ankommt, hat der Praxistest in dieser Woche mit einem Dutzend Nutzern gezeigt. Aufgrund der Konstruktion laufen Rollifahrer nicht Gefahr, bei einer allzuwilden Fahrt im Kreis durch die Zentrifugalkraft mit ihrem Gefährt vom Gerät geschleudert zu werden. Das verhindern zwei während der Fahrt geschlossene Sicherheitsbügel. Weil dieser Fall von etwas Übermut nicht auszuschließen ist, ist der Umgebungsbereich mit dämpfenden Tartanplatten ausgelegt.

Das erst von der Stadt beschaffte Inkluzsionsgerät findet man in keiner Schule, sondern im Walter-Peters-Park: ein Trampolin, das sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreut, das aber, wie Constantins Vater berichtete, Rollifahrer vor Probleme stelle, weil sie zunächst eine Kante überwinden müssten. Dieses Manko soll umgehend behoben werden. Als er das hörte, vereinbarte Krampe gleich einen Ortstermin, bei dem das Problem in Augenschein genommen und, sofern möglich, das Hindernis durch Angleichung des Bodenniveaus aus der Welt geschafft werden soll.