Sommerschule ist nicht nur Lernen, sondern auch Spaß

Ferien in der Schule – wer macht denn so etwas? Die sieben Schüler der KGS Schneverdingen haben bei der Sommerschule viel Spaß bei ihrem Erdkunde-Abenteuer. Foto: len

Ferien in der Schule – wer macht denn so etwas? Die sieben Schüler der KGS Schneverdingen haben bei der Sommerschule viel Spaß bei ihrem Erdkunde-Abenteuer. Foto: len

KGS Schneverdingen und Grund- und Oberschule in Bispingen haben ein Programm für die Ferien auf die Beine gestellt, das Unterrichtsstoff auf spielerische Weise vermittelt

VON ANJA TRAPPE

Soltau. Etwas lernen und dabei jede Menge Spaß haben. Das war unter anderem die Idee, der KGS Schneverdingen für die sogenannte Sommerschule. Im Norden des Heidekreises gibt es außer an der KGS noch an der Bispinger Grund- und Oberschule ein Lernangebot in den Ferien.

„Wir wollten die Eltern entlasten“, sagt KGS-Schulleiter Mani Taghi-Khani. Denn einige hätten schon in der Coronakrise ihren kompletten Jahresurlaub genommen. Aber es gehe auch darum, die Kinder an versäumten Unterrichtsstoff heranzuführen, dabei soll der Spaß aber nicht zu kurz kommen. Seit Montag läuft das Angebot jeweils wochenweise für den Jahrgang 5 bis 8 und endet am 21. August. Insgesamt werden über die Wochen 103 Plätze geboten, 90 Anmeldungen gab es bislang. Ähnliche Überlegungen bewogen auch die GOBS in Bispingen für ihre Sommerschule, die die ersten beiden Ferienwochen umfasst. Fünf Kinder aus den 5. und 6. Klassen haben sich angemeldet. Ziel sei es, so Schulleiterin Iris Wagner, die Kinder einerseits über den Zeitraum zu betreuen, andererseits auch die Zeit lernwirksam zu gestalten. Täglich zwischen 8 und 11.10 Uhr findet das Lern- und Übungsprogramm in der Bispinger Schule statt, geleitet von den beiden Schulsozialarbeitern Astrid Reibold und Michael Schirmer. Im Mittelpunkt stehen Lerninhalte aus den Fächern Mathematik, Englisch, Physik, Sport, Erdkunde und Deutsch. Vermittelt werden die Kenntnisse mit Experimenten und Geschicklichkeitsübungen. Außerdem lernen die Kinder Lernhilfen kennen.

Finanziert wird das Angebot der GOBS Bispingen und auch der KGS Schneverdingen über Bordmittel, so beschreibt es Schulleiterin Wagner. In Bispingen werden dafür Stunden verlagert, in Schneverdingen kommen die 5000 Euro, die die Sommerschule kostet, aus dem Schuletat. Dafür habe es eine Genehmigung des Schulträgers gegeben. An der KGS, so Taghi-Khani, sei das Angebot nur auf die Beine zu stellen gewesen, weil Lena Bosselmann, die im Ganztagsschulbereich arbeitet, es zunächst mit einer weiteren Mitarbeiterin konzeptionell erarbeitet habe. Außerdem unterstützen Studenten und Oberstufenschüler das Projekt. In Schneverdingen startete das Projekt am Montag als Erdkunde-Abenteuer unter dem Motto Stadt, Land, Fluss. Am gestrigen Dienstag ging es darum für die Schüler darum, einiges über verschiedene europäische Länder herauszufinden – ohne Wikipedia zu fragen. Anhand der Ergebnisse sollten schließlich die Mitschüler erkennen, um welche Länder es sich handelt.

Landkreis sichert Finanzierung

Grundbetragsmittel und kostenloser ÖPNV

Der Kreisausschuss des Kreistages hat das Angebot in den Schulen begrüßt. Das politische Gremium musste aber zunächst den Sommerschulen zustimmen und die Rahmenbedingungen festlegen. Dazu gehört auch, dass der Landkreis über die jeweiligen Grundbetragsmittel den Schulen die finanziellen Grundlagen für etwaige Honorare zur Verfügung stellte. Die Schüler können zudem die Busse im Rahmen des bestehenden Fahrplans kostenfrei nutzen. Das Land Niedersachsen hatte die Möglichkeit der Finanzierung von Sommerschulen ebenfalls ermöglicht, allerdings unter dem Dach der Kirchen. „Das kam so für uns nicht in Frage“, sagte dazu KGS-Schulleiter Mani Taghi-Khani. Letztlich sei das Angebot mit Kräften vor Ort umgesetzt worden. at