Holpriger Start für die Erlebniscard
Es war kein einfacher Beginn für die Erlebniscard, die seit Ende Mai – herausgegeben von der Bispingen-Touristik – im Einsatz ist. Zwei schwierige Monate mit coronabedingten Einschränkungen und Schließungen lagen hinter der Tourismusbranche, als zum Pfingstwochenende 135 Vermieter ihren Gästen die Karte für Vergünstigungen vieler Freizeitattraktionen, Gastronomiebetriebe und Geschäfte überreichen konnten.
„Es war ein holpriger Start“, blickt Margret Hedder, Geschäftsführerin der BispingenTouristik, zurück. So habe man die Gastgeber aufgrund der Pandemie nicht so schulen und einweisen können, wie geplant. „Das war eine Herausforderung, aber es war auch ein guter Zeitpunkt“, erklärt Hedder. Es sei richtig gewesen, jetzt mit diesem „Sparinstrument“ an den Start zu gehen. Gerade in der jetzigen unsicheren Zeit seien Begünstigungsaktionen ein wichtiges Entscheidungskriterium für Urlauber. Es dürften daher gern noch mehr Gastgeber werden, die für die Erlebniscard für ihre Gäste ab 16 Jahren einen Umlagebetrag zahlen. Viele Hoteliers und Vermieter hätten aktuell angesichts steigender Coronazahlen andere Sorgen, seien zum Teil noch in Kurzarbeit und hätten schlicht keine Kapazitäten, weiß Hedder. „Bei den Leistungsträgern gab es einen super Zulauf.“ Die Zahl der beteiligten Attraktionen sei von anfangs 90 auf mittlerweile mehr als 100 gewachsen.
Deutschlandweit sei Werbung für die Erlebniscard geschaltet worden – von Plakaten in der Berliner U-Bahn bis zum Kreuzworträtsel in einer Illustrierten –, um ein breites Publikum anzusprechen. Ende September konnten die ersten Gewinner des Rätsels aus Süddeutschland ihren Urlaub in der Lüneburger Heide antreten.
Andere Gäste
Auch eine sehr gute Heideblüte habe laut Hedder dazu beigetragen, dass der Tourismus in den Sommermonaten „einiges wettmachen“ konnte. In der Hauptsaison seien nahezu so viele Gäste wie 2019 in die Heide gekommen, schätzt sie. Es seien jedoch „andere Gäste“ als sonst gewesen, viele jüngere Menschen. Viele, die sonst ins Ausland geflogen wären, haben in diesem besonderen Jahr die Erholung im eigenen Land gesucht. „Sie wollten der Enge entfliehen, aktiv draußen in der Natur sein“, so Hedder. Zudem habe es viele Tagesgäste aus dem näheren Umland gegeben, die auch jetzt noch die Heide besuchten.
Nach dem Blick zurück auf die Saison mit den Leistungsträgern per Zoom-Konferenz, werde das kommende Jahr bereits geplant. „Neue Vertragspartner sind in Aussicht“, deutet Hedder die Erweiterung der Erlebniscard an. Bei Attraktionen wie dem HeideExpress, der in diesem Jahr wegen Corona ausfallen musste, werde sicherlich vorsichtiger geplant. „Doch es wäre schade, wenn er zwei Jahre in Folge nicht fährt. Wir brauchen eben andere Überlegungen, Corona mit einzubeziehen, um ein Stück weit Normalität zu schaffen.“