Mica möchte Physiker werden
Mica Schwarm will Physik studieren. Und dafür hat er die besten Voraussetzungen. Der Abiturient ist von seiner Schule, der Kooperativen Gesamtschule Schneverdingen (KGS), als bester Physik- und bester Mathematikschüler ausgezeichnet worden. Sein Abitur hat er mit 1,3 bestanden.
Naturwissenschaften liegen dem 20-Jährigen: „Man hat in den Naturwissenschaften die Möglichkeit, Sachen vorhersagen zu können, man kann planen. Ich denke selbst sehr strukturiert, das passt gut zusammen.“
Dass sein Weg mal in diese Richtung verlaufen könnte, war nicht abzusehen. Nach der Grundschule wechselt er in den Realschulzweig der KGS. In der Grundschule sei er ein mittelmäßiger Schüler gewesen, sagt er selbst. Auf der weiterführenden Schule misslingt der Start. Für Schwarm, in Schülern aufgewachsen, ist die KGS mit ihren gut 1600 Schülerinnen und Schülern erst einmal ein Kulturschock. „Alles war groß und im Vergleich zu meiner Grundschule unpersönlich. Man kann fast sagen, dass ich damals in eine Art Loch gefallen bin“, sagt der Abiturient.
Das spiegelt sich schnell in seinen Noten wider. In der fünften hat er eine Fünf in Deutsch, in der sechsten Klasse kommt eine Fünf in Mathe dazu. Schwarm wiederholt daraufhin die sechste Klasse. Der entscheidende Wendepunkt in seiner Schulzeit kam, als er sein Interesse für Naturwissenschaften entdeckte und das Abitur für ihn das Ziel wurde, um später in diesem Bereich studieren und arbeiten zu können. „Ich habe dann schnell gemerkt: Wenn ich mich auf die Schule einlasse, kann ich richtig gut sein“, sagt der 20-Jährige.
Dabei waren ihm sein Vater und sein Onkel Vorbilder. Schwarms Vater ist Elektroingenieur, sein Onkel Chemiker. „Sie waren definitiv Vorbilder für mich. Mein Vater hat mir auch bei meinen Startschwierigkeiten mit Mathe geholfen und mir da mehr zeigen können, als es meine Lehrer bis dahin geschafft hatten. Da mache ich ihnen aber keinen Vorwurf“, sagt Schwarm, der von sich selbst auch sagt, dass er allein am besten lernen könne.
Für ihre Unterstützung dankbar ist er auch der Oberstufenkoordinatorin der KGS, Dr. Bettina Baalmann, die auch seine Chemielehrerin ist: „Sie hat mir immer wieder Selbstbewusstsein gegeben, dass ich das schaffen kann, während ich mich manchmal immer noch als schlechter Realschüler gesehen habe“, erzählt er.
Der Wechsel macht keine Probleme mehr
Die Realschule hat er da schon erfolgreich mit dem erweiterten Realschulabschluss und der Berechtigung, auf dem Gymnasium weiterzumachen, abgeschlossen. War der Wechsel auf die KGS noch eine ziemliche Umstellung für ihn, macht der Wechsel in die Oberstufe jetzt keine Probleme mehr. „Das war so gut wie keine Umstellung für mich. Ich kannte viele Mitschüler schon aus meinem Freundeskreis oder aus meiner Grundschulzeit.“
In der Oberstufe wählt er natürlich möglichst viele naturwissenschaftliche Fächer. Mathe, Chemie, Physik — Fächer, die andere gern umgehen, gehören zu seinen Prüfungsfächern. Für ihn kein Problem. Und deshalb kann er auch das Physikstudium entspannt angehen.
Er weiß schon, wo es nach den letzten „Sommerferien“ hingehen wird. Schwarm ist bereits an der Georg-August-Universität in Göttinger eingeschrieben. Ein Ziel fürs Studium hat er schon: „Ich will mich da richtig reinhängen. Angst vor dem Fach habe ich nicht. Ich glaube, dass mir das eher Freude bereiten wird.“