Coronazahlen in Munster weiter hoch

Im CMS-Pflegewohnstift in Munster häufen sich derzeit die Coronainfektionen bei Bewohnern und Mitarbeitern.

Im CMS-Pflegewohnstift in Munster häufen sich derzeit die Coronainfektionen bei Bewohnern und Mitarbeitern.

Munster. Während die Corona¿fälle in Munster im vergangenen Jahr verhältnismäßig überschaubar waren, sind die Zahlen seit dem Jahreswechsel zuletzt gestiegen. Mit aktuell 48 Fällen (Stand: 22. Januar) sind es die meisten Infektionen im Heidekreis. Woran diese Entwicklung genau liegt, sei der Bürgermeisterin Christina Fleckenstein zufolge schwer zu sagen: „Wir bekommen allein schon aus Gründen des Datenschutzes keine genauen Informationen über die erkrankten Personen. Wir sehen nur die Zahlen der Neuinfektionen und wissen nicht, ob es zum Beispiel eine Familie ist, der mehrere Fälle zuzuordnen sind, oder ob die Neuinfektionen in keinem Zusammenhang stehen.“

Auffällig seien die Zahlen in Munster zum Jahreswechsel, was mit dem Infektionsgeschehen im CMS-Pflegewohnstift zusammenhänge, der auch Auswirkungen auf den erneuten Anstieg habe. Aufgrund positiver Testergebnisse vor rund drei Wochen habe die Einrichtung in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der zuständigen Heimaufsicht umgehend Vorsorge- und Quarantänemaßnahmen eingeleitet, wie eine Sprecherin der Alloheim-Senioren-Residenzen mitteilt.

„Die Lage hat sich leider auf der einen Seite noch weiter verschlimmert. Andererseits kommen aber die ersten Bewohner und Mitarbeiter ,gesund‘ wieder zurück“, erklärt Günter Weber, Regionalleiter des Betreibers. Mit großer Unterstützung der Hausärzte vor Ort wurden sofortige PCR-Testungen von Mitarbeitern und Bewohnern durchgeführt. Die positiv getesteten Mitarbeiter hätten sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben.

„Um gegenseitige Infektionsrisiken weitgehend unterbinden zu können, haben wir die Wohnbereiche separiert, Isolationsschleusen und erweiterte Desinfektionsbereiche errichtet“, erläutert Weber. „Positiv getestete Bewohner bleiben somit alle auf ihren Zimmern, werden engmaschig beobachtet und betreut.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterzögen sich täglich vor Dienstantritt einer umfangreichen Untersuchung. Weber lobt in diesem Zusammenhang auch die „hervorragende Zusammenarbeit und den engen Austausch“ mit den zuständigen Behörden und Hausärzten.

Personell unterstützt werde das Wohnstift sowohl von Angehörigen der Bundeswehr als auch von Kolleginnen und Kollegen umliegender Partnereinrichtungen. Weitere Soldaten sollen nun laut Weber hinzukommen, um Bewohner und Mitarbeiter täglich zu testen.

„Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegewohnstifts Munster gehen derzeit über ihre Grenzen und geben jeden Tag alles, um den Bewohnern auch in diesen Zeiten Halt und Geborgenheit zu geben“, richtet Weber dankende Worte an die Angestellten. Das Wohnstift weist darauf hin, dass zunächst keine Besuche möglich sind, da das Wohl der Bewohner oberste Priorität habe. Lichtblick für die Einrichtung ist der Impftermin am 28. Januar.

Keine wesentlichen Auswirkungen auf Fallzahlen

Die Bundeswehr und die vielen pendelnden Soldatinnen und Soldaten hätten laut Fleckenstein keine oder keine wesentlichen Auswirkungen auf die Fallzahlen. „Im Frühjahr hatten wir befürchtet, dass durch die vielen Soldatinnen und Soldaten, die aus allen Teilen der Bundesrepublik hier einpendeln, auch die Munsteraner Bevölkerung angesteckt wird.“

Das sei jedoch nicht eingetreten. „Die Soldaten spielen für unsere Zahlen nur eine Rolle, wenn sie auch hier mit Erstwohnsitz gemeldet sind“, ergänzt die Bürgermeisterin. Zudem habe auch die Bundeswehr entsprechenden Maßnahmen eingeführt, die nach ihrer Einschätzung sehr gut umgesetzt und eingehalten werden.

Um die Ausbreitung des Virus‘ einzudämmen, hat das Rathaus Vorkehrungen wie Schließungen, Schichtbetrieb und Hygiene¿konzepte für die Verwaltung einschließlich aller Nebenstellen getroffen. Mitarbeiter des Ordnungsamts seien zum einen als Ratgeber für die jetzt noch geöffneten Geschäfte und Stellen im Einsatz, hätten aber auch ein Auge darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden.

„Einfluss auf die Munsteraner Bevölkerung haben wir wenig und hoffen darauf, dass sich die Menschen an die Verordnung halten und insbesondere die AHA-Regeln beachten“, so Fleckenstein.