Heidmarkhalle wird das Impfzentrum im Heidekreis
Bad Fallingbostel. Monatelang haben alle auf einen Corona-Impfstoff gewartet. Jetzt könnte es ganz schnell gehen. Die Pharmakonzerne liefern sich ein Wettrennen. Das US-Unternehmen Moderna hat am Montag bei der europäischen Arzneimittel-Agentur Ema die Zulassung seines Impfstoffs in der EU beantragt. Am Dienstag zog Biontech/Pfizer nach. Eine Entscheidung über die Zulassung soll bis zum 29. Dezember fallen.
Wann genau ein Impfstoff zur Verfügung steht, steht also noch nicht fest, die Vorbereitungen für den Einsatz seien im Heidekreis aber bereits auf dieses Jahr ausgerichtet, so Sprecherin Sandra Michaelis. Gemäß einer Landesvorgabe solle ein Impfzentrum für den Heidekreis am 15. Dezember betriebsbereit sein. Der Herausforderung entsprechend soll dafür die größte Veranstaltungshalle eingerichtet werden: die Heidmarkhalle in Bad Fallingbostel.
Fix gemacht sei das noch nicht, doch die Verhandlungen mit dem Betreiber der Halle, der Familie Fuhrhop, für eine ganzjährige Anmietung 2021 laufen nach Landkreisangaben in eine gute Richtung. Zurzeit werde das Betriebskonzept erstellt und dann zur Freigabe an das Land übersandt. Sobald der offizielle Auftrag zur Einrichtung des Impfzentrums vom Land vorliege und der Kreisausschuss darüber beschlossen habe, solle der Vertrag unterschrieben werden.
Bundeswehr soll weiterhin unterstützen
Betreiber des Impfzentrums werde der Heidekreis sein, der die Aufgabe aber nicht allein bewältigen kann. Auf freiwilliger Basis werde ein Teil der Beschäftigten der Kreisverwaltung gestellt, so Michaelis. Unterstützt werden diese von den beiden DRK-Kreisverbänden, Johanniter Unfallhilfe, DLRG und Arbeiter-Samariterbund. Zudem setze man wieder auf die Unterstützung durch die Bundeswehr. Insbesondere das Impfpersonal selbst werde von den in der medizinischen Umsetzung versierteren Partnern gestellt. Erforderlich für 1000 Impfungen täglich sind nach Expertenangaben fünf Impfstrecken. Mindestens vier solle es im Heidekreis geben.
Die Bundesregierung, die die Impfstoffentwicklung mit erheblichem finanziellen Einsatz fördert, hat sich, eine Zulassung vorausgesetzt, Impfdosen in mittlerer zweistelliger Millionenzahl gesichert. Wie viele Einheiten vor Ort zur Verfügung stehen, werde von Hannover aus koordiniert.