Erdgasbohrung: Vermilion hofft auf zügige Genehmigung

Protest mit erneuertem Anstrich: Mit frischer Farbe machen Anlieger ihre Ablehnung gegen das Vermilionprojekt deutlich. Zudem haben Landwirte eine Schranke mit einem Nutzungsverbot für die Zuwegung zum Standort des geplanten Bohrplatzes installiert.…

Protest mit erneuertem Anstrich: Mit frischer Farbe machen Anlieger ihre Ablehnung gegen das Vermilionprojekt deutlich. Zudem haben Landwirte eine Schranke mit einem Nutzungsverbot für die Zuwegung zum Standort des geplanten Bohrplatzes installiert. Foto: vo

Von Reinhard Vorwerk

Bad Fallingbostel. Einen Namen für den angestrebten Bohrplatz gibt es schon: Dorfmark Z2 soll er heißen und auf einem an der Kreisstraße 142 nach Riepe gelegenen Areal eingerichtet werden. Dort werden ergiebige Erdgasvorkommen vermutet, die Vermilion ausbeuten möchte. Wenn sich die aufgrund von Untersuchungen des Untergrunds angestellten Prognosen bestätigen sollten, möchte das kanadische Unternehmen täglich bis zu 400 000 Kubikmeter fördern. 

Vermilion will trotz Proteste bohren

Seit knapp zwei Jahren laufen die Planungen. Bald solle es soweit sein, hofft Vermilion-Bevollmächtigter Dr. Jürgen Rückheim. Anfang kommenden Jahres könnten, ungeachtet der Proteste gegen das Projekt in der Region, die Probebohrungen beginnen, möglicherweise sogar noch 2019. 

Das hängt vom Ausgang der obligatorischen Vorprüfung (VP) gemäß dem Umweltverträglichkeitsgesetz ab. Die VP ist abgeschlossen, die Ergebnisse liegen dem Landesbergamt (Lbeg) zur Bewertung vor und demnächst auch dem Landkreis Heidekreis. Das Heft des Handelns liegt aber beim Lbeg. Die Landesbehörde mit Sitz in Clausthal-Zellerfeld ist Genehmigungsbehörde. Ohne dem Ergebnis der Vorprüfung vorgreifen zu wollen, hält Rückheim den Verzicht auf eine aufwendige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), welche das Verfahren verzögern würde, für denkbar, weil es nach seiner Einschätzung keine nennenswerten Kriterien gegen eine Genehmigung von Dorfmark Z2 gibt.

Bohrung Wisselhorst Z1 könnte reaktiviert werden

Parallel dazu wäre als Alternative die Erschließung des Erdgasfelds von Bomlitzer Seite möglich. Wenige Kilometer entfernt von Dorfmark Z2, nahe der Ortschaft Kroge, gibt es mit Wisselhorst Z1 einen fertigen Bohrplatz. Eingerichtet worden ist er laut Rückhorst 1997/98 von der damaligen Preussag AG. Die Bohrung sei erfolgreich gewesen, seinerzeit aber als nicht ergiebig eingestuft worden. Sie wurde stillgelegt, jedoch nicht verfüllt und könnte mit relativ geringem Aufwand wieder in Betrieb genommen werden.

Das ist aber nur Plan B. Aufgrund seiner deutlich günstigeren Lage zum Erdgasfeld konzentriere man sich auf Dorfmark Z2, machten Rückhorst und Vermilionsprecherin Sandra Finger am gestrigen Dienstagmittag in einem Pressegespräch und auch abends bei einer öffentlichen Veranstaltung im Kurhaus Bad Fallingbostel deutlich. Weil dafür die vorhandenen 170 Plätze nicht ausreichten, hat Vermilion zwei weitere Nachbarschaftsforen zu seinem Vorhaben bei Dorfmark anberaumt: Montag, 11. März, 17 und 19 Uhr.