Themenfeld von Famila bis Freibad
Die Themen Leben in Soltau, Wirtschaft, Verkehr und die Innenstadt haben sich in den vergangenen Wochen für Wahlkämpfer Olaf Klang als die entscheidenden herausgestellt. Immer wieder drehe es sich an seinem Stand auf dem Wochenmarkt oder bei Haustürgesprächen um diese Stichworte.
Klang, der Bürgermeister der Böhmestadt werden will und gegen den amtierenden Helge Röbbert bei der Wahl am 12. September antritt, hat zuletzt vor allem Kritik und Ablehnung an der geplanten Famila-Ansiedlung an der Celler Straße mitgenommen. Statt eine weitere Fläche zu versiegeln, so meint er, sollte alles unternommen werden, das Fachmarktzentrum am Leben zu erhalten und dort solch einen Lebensmitteleinzelhändler als Anziehungspunkt zu installieren. Sein Vorwurf an die derzeitige Verwaltung: „Es ist nicht alles unternommen worden, das Fachmarktzentrum zu retten“. Dazu habe er auch Gespräche vor Ort mit der Interessengemeinschaft Almhöhe geführt. Zudem werde der Famila-Standort an der geplanten Stelle nicht benötigt, er fördere sogar weiteren Verkehr und die Benutzung von Schleichwegen: „Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich gegen Famila an der Celler Straße.“
Chefsache soll für Klang die Wirtschaftspolitik werden, das hat er bereits angekündigt. Inzwischen habe sich der Bedarf nach Gesprächen mit örtlichen Unternehmern deutlich abgezeichnet. Es werde echter, richtiger Kontakt gewünscht, man erwarte, anders informiert zu werden. Das wolle er ändern, es dürfe künftig nicht nur um das Engagement für Neuansiedlungen gehen, sondern auch um den Kontakt zur heimischen Wirtschaft. Eine Art Wirtschaftsbeirat schwebt Klang vor.
Für das Leben in Soltau hat der Bürgermeisterkandidat ebenso Baustellen entdeckt. An einigen Stellen sei die Stadt nicht auf einem guten Weg, sagte er etwa zu den Themen Freibad und Kino. Das werde von den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder angesprochen, so Klang. Er werde sich freuen, das auf die Tagesordnung zu bringen. Gerade das Thema Freibad dürfe in der Diskussion um die Thermesanierung nicht ad acta gelegt werden. „Die Flächen sind ja da.“ Natürlich wisse er, dass es sich zum Thema Kino um privates und nicht um städtisches Engagement drehe, aber da müsse man alle Anstrengungen unternehmen, das „wieder hinzukriegen“. Das gehöre genauso zum Thema Leben in Soltau, wie die Entwicklung der Innenstadt, die er mit Aktionen zum Wohlfühlen und Kleinkunst sowie ausgewogener Gastronomie fördern wolle. Es gehörten dazu Ladestationen für Handys und E-Bikes, um Attraktivität außerhalb des Einzelhandels zu schaffen. Die IHG und die Kulturschaffenden der Stadt seien bereits sehr aktiv, habe er erfahren. Nun gelte es die losen Enden zusammenzuführen.
Zu Leerständen könnte auch die Kommune aktiv werden, Flächen kaufen oder langfristig mieten, um kleinen Vereinen oder Start-ups günstige Anlaufpunkte zu bieten.
Verwundert ist Klang zudem über den bislang geplanten Standort für eine neue Kindertagesstätte an der Winsener Straße gegenüber den Berufsbildenden Schulen II. Das sei zu weit weg, die Stadt habe im neuen Wohnquartier eigene Flächen, die sich besser eigneten. Kritisch sieht der Bewerber um den Chefposten im Rathaus zudem die Tunnel-Aktion des am- tieren Bürgermeisters. Die Präsentation der Tunnellösung ordnet er als Wahlkampf ein und vermisst vielmehr ein ganzheitliches Verkehrskonzept. Sicher gelte es, dicke Bretter zu bohren, dazu gehöre auch den Fernverkehr aus der Stadt zu leiten, aber das sei notwendig. Neu und anders gedacht werden müsse zudem der Fahrradfahrverkehr.