Munster: CDU schickt Manager für Bürgermeisteramt ins Rennen
Die CDU Munster schickt zu den Kommunalwahlen im September dieses Jahres mit Ulf-Marcus Grube gegen die amtierende Bürgermeisterin Christina Fleckenstein einen eigenen Kandidaten für die Spitzenposition im Rathaus der Örtzestadt ins Rennen. Man sei mit der Bürgermeisterin nicht zufrieden, machen Parteistadtverbandsvorsitzender Felix Friese und Ratsfraktionsvorsitzender Stefan Sorge deutlich. Den Christdemokraten ist einfach zu viel liegen geblieben und auch bei der Kommunikation sei "deutlich Luft nach oben". Konkret wolle man einen Bürgermeister haben, der sich auf Netzwerkarbeit, Kommunikation und Mediation verstehe, der die wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung angehe und deutlich mehr Bürgernähe zeige.
„Wir wollten nach einem geeigneten Kandidaten breit suchen, haben auch in benachbarten Landkreisen sondiert und etwa 10, 12 Bewerber in die nähere Auswahl gefasst“, so Friese. Der Vorstand und kooptierte Parteimitglieder hätten sich auf Grube verständigt, die Partei hat den Bewerber am vergangenen Mittwoch mit einer breiten Mehrheit von 89 Prozent der abgegeben Stimmen zu ihrem Kandidaten gekürt. Er sei Netzwerker, zeige Bürgernähe, sei im Ehrenamt verwurzelt und kenne sich mit der Wirtschaft aus, erklärt Sorge. Grube bringt für die Christdemokraten damit genau das Profil mit, was der Partei zurzeit im Rathaus fehlt.
Personalverantwortung für bis zu 400 Mitarbeiter
Der 1966 auf Sylt gebürtige Grube hat bei der Bundeswehr in Munster gedient, lebt in der Bispinger Ortschaft Hützel, wo er seit zehn Jahren Ortsvorsteher ist. Grube ist gelernter Industriekaufmann und Handelsfachwirt, blickt auf internationale Managementpositionen mit bis zu 400 Mitarbeitern zurück und ist seit zwölf Jahren selbstständiger Unternehmensberater, Projektmanager und Mediator. Als solchen hat ihn auch schon der Landkreis zur Vermittlung im Konflikt um die Schutzgebietsausweisung im FFH-Gebiet Aller-Leine-Tal herangezogen. Er habe sich „Fronthärte“ erworben im Umgang mit Menschen und als Mediator gelernt, Betroffene und Fachkräfte zusammen an einen Tisch zu bringen, so Grube über sich selbst.
„Ich habe nicht lange nachdenken müssen“, sagt Ulf-Marcus Grube, als er gefragt worden sei, ob er es machen wolle. Es passe zu seinem Profil als Projektmanager, Mediator und Ortsvorsteher. Seine Chancen gegen die Amtsinhaberin bewertet Grube als "sehr gut“.
Grube will vor allem das seit Langem nicht mehr angepackte "Stadtleitbild 2030" weiterentwickeln, dabei auch die Außenorte mit in den Blick nehmen. "Da ist in den letzten sieben JAhren nichts passiert", so Grube, der damit den Wahlkampf für eröffnet erklärt wissen will. Auch die Wirtschaft brauche Wertschätzung, sonst wandere sie ab. Wirtschaftsförderung sei nicht nur ein Geldindiehandnehmen, sondern brauche ein Konzept, das mit einer echten Analyse beginne. Die Digitalisierung und das Ehrenamt sowie das Thema Sicherheit mit Polizei, Feuerwehr und ärztlicher Versorgung sind für Grube gleichfalls zentrale Themen.