Wenig los und etwas Unmut vor dem Wahllokal
Heidekreis. Am frühen Nachmittag ist an vielen Wahllokalen eher wenig los. An der Schneverdinger Grundschule Hansahlen haben bis zum Mittag gerade einmal knapp 10 Prozent Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben. Das sei deutlich weniger als an normalen Wahltagen, heißt es seitens einer Wahlhelferin. Wenig los war auch in Bispingen. Gegen 15.30 Uhr war die Schlange vor der örtlichen Eisdiele in Bispingen länger als jene vor dem Rathaus, so der lakonische Hinweis eines Bürgers an die BZ-Redaktion.
Die Gelassenheit beim Urnengang selbst, die man sonst von Wahltagen her kennt, gibt es an diesem Tag nicht überall. Draußen vor dem Wahllokal der Grundschule zumindest ist der Zorn derjenigen spürbar, die gerade erst ihre Stimme abgeben haben. „Es kann doch nicht sein, dass man so behandelt wird von der Politik“, ist einer Dame wichtig, dass sie selbst ihr Votum abgeben konnte. Ein anderer Schneverdinger habe mit Ja gestimmt, wie er sagt. Er glaube aber, „die da oben machen doch eh, was sie wollen, ganz egal, wie das hier ausgeht.“ Unmut und Misstrauen, so das zufällige Stimmungsbild vor dem Wahllokal.
In Munster zieht es die wenigsten an die Urne
Heidekreis. Auch wenn das Ringen zwischen den Befürwortern und Gegnern des Bürgerbegehrens bis zuletzt scharf geführt wurde, und im Altkreis Soltau auch außerhalb der Wahllokale noch Emotionen deutlich wahrnehmbar waren, ist das Interesse an einem Gang zur Wahlurne am eigentlichen Abstimmungstag vom gestrigen Sonntag eher gering geblieben. Die Örtzestadt liegt weitab vom Schuss, wenn es um F4 geht. Dennoch ist die Abstimmbeteiligung nirgends so niedrig wie in Munster. Gerade einmal 31,41 Prozent der Wahlberechtigten haben dort abgestimmt, dicht gefolgt von Wietzendorf (31,51 %), Schneverdingen (35,79) und Bispingen (42,17 %). Damit belegen drei Kommunen aus dem Altkreis Soltau die letzten Ränge bei der Wahlbeteiligung. Dass gerade Munster und Schneverdingen so wenig Interesse an dem Heidekreis-Klinikum zeigen, ist beachtlich. Beide Kommunen liegen außerhalb der 30-Minuten-Zone nach dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA). Eine besonders große Wahlbeteiligung hat die Samtgemeinde Ahlden mit 67,58 Prozent an den Tag gelegt. Auch Walsrode liegt bei über 50 Prozent. bk/at