Lesermeinungen: „Politiker sollten immer eine Entscheidung treffen“

Zum HKK-Bürgerbegehren

Liebe Initiatoren des Bürgerbegehrens: Es ist an der Zeit, einmal „Danke“ zu sagen: Danke, dafür, dass sie sich in dieser schweren Zeit die Welt ein bisschen schönreden. Danke, dass sie sich nicht immer an Fakten halten, sondern gerne auch mal ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Danke, dass sie den Heidekreis genau vermessen haben und wir nun endlich alle wissen, wo die Mitte liegt. Danke, dass sich gerade ältere Mitbürger nun nicht nur Sorgen wegen Corona machen, sondern auch um Ihre Versorgung im Krankheitsfall. Danke, dass sie Walsrode einen so schönen Vorgarten „geschenkt“ haben. Danke, dass sie weiterhin dafür sorgen, dass ein jahrzehntelanger Konflikt nicht vergessen wird. Wäre doch schade, wenn unsere Kinder denken würden, wir wären ein Heidekreis. Danke, dass sie dafür sorgen, dass sich Pflegekräfte und Ärzte nicht in einem neuen Haus mit modernster Technik herumärgern muss. Danke, dass die Patienten zukünftig weiterhin für Untersuchungen zwischen den Häusern pendeln müssen. Wer fährt nicht gerne mit dem Rettungswagen? Danke, dass sie dafür sorgen, dass meine Kinder später auf der Suche nach einer guten Krankenhausversorgung verschiedene Landkreise kennenlernen dürfen. Wer genauso „dankbar“ ist wie ich, der stimmt beim Bürgerentscheid mit Nein.

Stephanie Schlagmann, Walsrode

Zu "Kein Eingriff in die Planungshoheit" BZ vom 6. März

Der CDU-Kandidat Carsten Büttinghaus möchte sich im Streit um den Standort des HKK-Klinikums lieber nicht positionieren. Hat er etwa Angst, dass er die Stimmen der Bürgerinitiative verliert? Dabei ist die politische Entscheidung im Kreistag ja eindeutig zugunsten des Standortes F4 gefallen. Dieses Verweigern einer klaren Position ist kennzeichnend für Politiker, die sich alle Türen offen halten wollen. Von denen haben wir jetzt schon zu viele in den Parlamenten sitzen. Wer Herrn Büttinghaus also bei der nächsten Wahl die Stimme gibt, weiß demzufolge nicht, für welche Seite er steht. Warum sollte man ihn dann wählen? Eins sollte jedem Bürger im Landkreis klar sein: Bei einem Votum für die Bürgerinitiative ist die Chance auf ein neues Krankenhaus gleich null, und dass sollte auch der Kandidat für die Bundestagswahl wissen.

Er will ja schließlich etwas für die Bürger tun. Sprüche wie: „Ich stehe für eine Gemeinsamkeit des gesamten Heidekreises“ helfen da nicht weiter. Politiker sollten nach Abwägen aller Möglichkeiten immer eine Entscheidung treffen. Dafür werden sie gewählt. Zum Schluss noch eine Anmerkung zu dem Leserbrief von Dr. Franz: Es sind nicht die Strippenzieher, die den Standort F4 ausgesucht haben, sondern er wurde in einem Auswahlverfahren als der bestgeeignetste Standort ermittelt und mit überwältigender Mehrheit der Kreis- tagsabgeordneten bestätigt. Als Strippenzieher sollte man besser die Initiatoren des Bürgerbegehrens bezeichnen, die den Beschluss der demokratisch gewählten Politiker nicht akzeptieren wollen und mit zum Teil unseriösen Fakten gegen den Standort F4 polemisieren.

Alfred Norden,Groß Eilstorf

Lesermeinung