Lesermeinungen: Chancen auf Neubau nicht vermasseln
Zum HKK-Neubau
Im letzten Jahr lag ich zweimal im HKK. Wenn man dort Tag und Nacht verbringen muss, ist auch eine angemessene Ruhe wichtig. Beim ersten Mal lag ich im 3-Bett-Zimmer. Die Nacht wurde um 7 Uhr mit dem Bohrhammer unterbrochen. Der Sanierungslärm dauerte bis zum Feierabend der Bauarbeiter um 16 Uhr. In der zweiten Nacht wurde wegen des Zimmerengpasses eine vierte Patientin ins Zimmer gebracht. Da gab es dann 24 h auch noch die Geräusche eines Sauerstoffgerätes. Eine Patientin stöhnte laut, eine andere konnte schlafen, aber schnarchte. Man erträgt es geduldig.
Beim zweiten Mal gab es erneut ein 3-Bett-Zimmer, alle Patientinnen am gleichen Tag operiert. Bauarbeiten waren immer noch im Gange. Eine Patientin bekam von ihrer Großfamilie ab 7.30 Uhr nahezu durchgehend Besuch bis 22 Uhr. Es wurden tütenweise Lebensmittel mitgebracht. Auch mir wurden Bananen geschenkt, die Bettnachbarin bekam Weintrauben. Andere Familienmitglieder mussten die Lebensmitteltüten wieder abholen. Permanentes Telefonieren, angeregte Unterhaltungen der Besucher in einer anderen Sprache, Fenster zum Lüften aufreißen, das muss man frischoperiert und unbeweglich mit ertragen. Allein mit diesen Erfahrungen möchte ich an alle Bewohner des Heidekreises appellieren, jetzt die Chance auf eine neues und modernes Klinikum nicht zu vermasseln! Da muss erst mal längere Zeit nicht saniert werden. Laut Berichten werden fast nur Einzelzimmer geplant, in denen ein Patient die Ruhe finden kann, die er benötigt.
Klasse, dass die Entscheidungsträger und Gutachter schnelle Beschlüsse herbeigeführt haben, so dass eine millionenschwere Förderung möglich sein kann. Ein Neubau mit allen medizinischen Schwerpunktbereichen unter einem Dach ist für Patienten nur von Vorteil und wäre auch ein attraktiver Arbeitsplatz für gut ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte. Wenn man durch einen Neubau eine Chance auf Einzelzimmer und damit mehr Ruhe bekommen kann, ist das ein entscheidender Punkt, im Erkrankungsfall in genau so ein Klinikum zu fahren. Es darf nicht sein, dass wenige Menschen einen Neubau verhindern wollen, nur weil ‚Bad Fallingbostel‘ auf dem Ortsschild steht. Damit wird nicht nur das gesamte Projekt gestoppt, der Landkreis wird sich eines der beiden Häuser nicht mehr leisten können. Zurück bliebe ein sanierungsbedürftiges Klinikum, welches eben auch nicht in der geografischen Mitte steht.
Andrea Witte, Bad Fallingbostel
Nicht zur Vernichtung der Zukunft
Zum HKK-Bürgerentscheid
Auch ich stehe hinter dem legitimen Mittel eines Bürgerentscheides; er sollte aber etwas Postives bewirken, und eben nicht, wie im vorliegenden Fall, für die Vernichtung der Zukunft angewendet werden. Selbst gestandene Kaufleute aus dem „Nordkreis“, die eigentlich Zahlen, Fakten und Gutachten lesen und auch vernünftig zuordnen können sollten, unterstützen das Bürgerbegehren/den Bürgerentscheid. Wo bleibt da das kaufmännische Verständnis? Unvorstellbar. Und dann war da noch der Satz des Herrn Köthe: „Fallingbostel wäre ein Südkreis-Krankenhaus, und das wollen wir nicht“. Und die Initiatoren streiten einen Nord-/Südkreis-Konflikt ab? Wobei, der Standort in Dorfmark wäre doch wohl auch ein „Südkreis-Krankenhaus“, oder. Oder habe ich etwas verpasst? Haben die „Nordkreisler“ schon heimlich Dorfmark eingemeindet? Übrigens: meine Frage an die Initiatoren, ob man sich bei einem Scheitern des HKK-Neubaues auch einer dann eventuell später drohenden Privatisierung mit gleichem Bürgerbegehren/Bürgerentscheid, bei dem ich dann einen Erfolg voraussetze, einsetzten werden, blieb bisher unbeantwortet.
Peter Miehle, Bad Fallingbostel
Mit hahnebüchenen Argumenten
Zur HKK-Diskussion
Gehen den F4-Befürwortern die Argumente aus? Am Samstag auf dem Hagen: Die Abstimmzettel für D-4 liegen zum Unterschreiben aus. Vor dem Stand ist ein Gedränge. Auch meine Frau steht in der Schlange weil sie unterschreiben will. Da kommt ein uns Unbekannter und spricht meine Frau an, warum sie hier unterschreibe. Dann versucht er mit hahnebüchenen Argumenten meine Frau zu überzeugen. Auch die BZ-Testfahrten zu den HKK Neustandorten werden auf den Kopf gestellt, unter anderem mit dem Argument, dass der Standort Fallingbostel näher und zentraler als Dorfmark sei. Wie verbohrt muss man eigentlich sein, um mit solchen Argumenten zu arbeiten?
Reiner Dittmar, Soltau
Erpresserische Töne aus dem Nordkreis
Zur HKK-Diskussion
Dorfmark – oder sonst nirgendwo hin. Kein Krankenhaus im Vorgarten von Walsrode. Diese Töne einer Bürgerinitiative aus Soltau, Bispingen, Munster, Schneverdingen und den umliegenden Ortschaften hat nicht nur mich, sondern auch viele Bürger aus Fallingbostel (einschließlich Dorfmark, Walsrode, Rethem, Schwarmstedt, Hodenhagen und alle anderen Orte die dazu gehören, regelrecht fassungslos gemacht. Durch ein Bürgerbegehren wollen sie den mit großer Mehrheit gefassten Beschluss der Kreistagsabgeordneten für den Standort F4 kippen. Mit geradezu lächerlichen Argumenten wollen sie den Standort Dorfmark durchsetzen, und bringen dabei immer wieder die Nord-Süd-Kreis-Diskussion ins Spiel. Es gibt keinen Nord- und keinen Südkreis – es gibt nur einen Heidekreis, das sollten sich diese ewig Gestrigen mal hinter die Ohren schreiben, und für den ist der Neubau eines Heidekreisklinikums überlebenswichtig.
Mit ihrem Begehren eines Bürgerentscheids wird dieser Bau – wenn die Initiative Erfolg hat – mit Sicherheit verhindert, da die Zeit für einen anderen Standort einfach nicht mehr ausreicht. Dessen sollten sich alle Bürger, die den Initiatoren auf den Leim gehen, bewusst sein. Meine Mitstreiter und ich wissen, dass ein Bürgerbegehren /Bürgerentscheid Elemente unserer demokratischen Landesverfassung sind und respektieren das. Wir respektieren nicht, dass so ein destruktives Bürgerbegehren von einigen selbsternannten Experten den Krankenhausneubau verhindern wird, und damit die Gesundheitsversorgung im Heidekreis auf Jahrzehnte hinaus gefährdet ist. Bitte verweigern Sie alle die Unterschrift für einen anderen Standort.
Reinhard Wendt, Walsrode
Mehr als ein 1:0 für Korrektur durch ein Bürgerbegehren
Zum HKK-Neubau
Für ein wirklich zentrales und für alle gleichermaßen erreichbares Krankenhaus im Heidekreis spricht eindeutig der mittelpunktartige Standort bei Dorfmark. Das lässt sich allgemeinverständlich gut mit zwei Redensarten erklären: „Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ und „Das Eine zieht das andere nach sich.“ Volkswirtschaftlich gesehen sieht das so aus: Zwischen zwei konkurrierenden Machtblöcken entsteht eine neue Wirtschaftsmetropole, die automatisch eine förderliche Ausstrahlung mit Wechselwirkungen sowohl nach Norden wie nach Süden zur Folge haben wird. Eine Bereicherung für die gesamte Region!
Damit ist dann endlich eine wirklich harmonische und neutrale Angleichung beider unterschiedlicher Landkreisambitionen in Aussicht gestellt, wenn auch lokal ambitionierte Politiker unter dem Vorwand „Harmonie“ ein „Südkreisklinikum“ vorbei an einem Großteil betroffener und später zur finanziellen Mitverantwortung herangezogener Bürger auf ihre Art geplant hatten. Ob der Grundstein für eine effiziente Entwicklung durch ein Klinikum oder durch einen Einkaufsmarkt gelegt wird, ist letztlich nicht entscheidend. Medizinische Qualitäten ziehen wirtschaftliche Kapazitäten unweigerlich nach sich. Ein Highlight für Dorfmark! Und wie man mit Investitionen erfolgreich auf der grünen Wiese beginnen kann, hat nicht nur Hermann Dodenhof bewiesen. Dass sich trotz Sumpf und Wiese, wie böse Zungen ihnen nachsagen, auch etwas Handfestes auf die Beine stellen können, haben die Dorfmarker längst hinter sich. So kann man ihnen neben ihrer fröhlichen Strandfestlichkeit eine aufstrebende wirtschaftliche Standfestigkeit nur wünschen!
Seinerzeit hat bei den Soltauer Gesprächen Herr Weil eine Stärkung der Heideregion zugesichert, die er mit der Verlängerung von Fördermaßnahmen einlösen könnte, nachdem seine Heidekreisadlaten ihm schon jetzt ein vorhersehbares Wahlergebnis „eingebrockt“ haben. Aktuelles Fußball-Fazit: Mehr als 1:0 für eine Korrektur durch das Bürgerbegehren!
Hermann Wrigge, Soltau