Klinikneubau: Soltau ist offen, Walsrode dagegen
Von Andres Wulfes
Soltau/Walsrode. Nein, den Spaten für den ersten Spatenstich hat er noch nicht bereitgestellt. Ralf Tilschner lacht. Ein möglicher Krankenhausneubau in ihrem Ortsteil Dorfmark – die Stadt Bad Fallingbostel würde das begrüßen, wie der Erste Stadtrat betont. „Wenn Bad Fallingbostel als Kreisstadt behilflich sein kann, werden wir das gern tun“, sichert er seine Unterstützung für solch ein Vorhaben zu. Aber unabhängig von der Standortfrage: Grundsätzlich begrüßt er die Idee, für das Heidekreis-Klinikum einen Neubau anstelle der beiden bestehenden Krankenhäuser Soltau und Walsrode zu errichten. „Das ist nachvollziehbar, ich finde die Überlegung vernünftig.“
„Dem Gedankenansatz offen gegenüber“ zeigt sich auch Soltaus Bürgermeister Helge Röbbert. „Wir sind neuen Gedanken gegenüber positiv eingestellt“, betont er – zumal die Stadt Soltau stationär unterversorgt sei. Nun sei man auf Details des Projekts gespannt. Wichtig sei bei einem Neubau eine „vernünftige Anbindung über den öffentlichen Personennahverkehr“. Ganz anders Walsrodes Verwaltungschefin Helma Spöring: „Walsrode als Mittelzentrum wird auf eine Krankenhausversorgung bestehen, und wir haben hier die vorhandene Infrastruktur“, sagt sie. „Ich stehe weiteren Schnellschüssen zum Thema Heidekreis-Klinikum sehr kritisch gegenüber und lehne sie ab.“ Spöring weist darauf hin, dass in den vergangenen Jahren „erhebliche Mittel in den Krankenhausstandort Walsrode investiert worden sind“. Das müsse bei den weiteren Untersuchungen berücksichtigt werden. Sie erwarte von Landrat und Aufsichtsrat eine gründliche Analyse der jetzigen Versorgungssituation und eine Gesamtkostenbetrachtung.
Noch keine abgestimmte Position gibt es vom Städte- und Gemeindebund, wie Kreisgeschäftsführer Carlos Brunkhorst betont. „Wir haben das zur Kenntnis genommen.“ Zustimmung für die Idee kommt vom Rettungsdienst, für den im Nordkreis das Deutsche Rote Kreuz verantwortlich ist. „Das ist eine feine Sache“, sagt Vorsitzender Dr. Claus-Jürgen Bruhn. Die Verlegungsfahrten zwischen beiden Krankenhäusern könnten entfallen. Auf die Pläne eines Rettungswachenneubaus in Soltau habe das aber keinen Einfluss: Eine Rettungswache in Soltau sei nötig, und die bestehende müsse ersetzt werden. Eine zentrale Wache an einem neuen Klinikum wäre keine Alternative: „Rettungsdienst muss in der Fläche sein.“