Röbbert: Heideregion ist unterversorgt

Von Anja Trappe

Soltau. Die Nachricht klang wenig aufregend: Professor Dr. Hans-Jürgen Sternowsky leitet jetzt den Beirat des Heidekreis-Klinikums. Verbunden ist diese Nachricht aber mit der Meldung, dass sein Vorgänger, Soltaus Bürgermeister Helge Röbbert, den Vorsitz überraschend niedergelegt hat und sogar aus dem Verein ausgetreten ist. „Das habe ich mir lange und reiflich überlegt“, sagte Röbbert nun gegenüber der Böhme-Zeitung zu seinem Schritt und begründet ihn mit der Interessens¿wahrung für die Bürger. Auf Dauer könne das mit diesem Posten kollidieren. „Ich glaube, dass es besser ist, dass ich mich auf mein Amt konzentriere.“

Denn auch wenn die Unfallchirurgie und Orthopädie jetzt nach Soltau zurückgekommen seien, sei die Heideregion, der Nordkreis, unterversorgt, wird Röbbert deutlich. Als Bürgermeister vertrete er daher eine fordernde Position. Der Beirat selbst sei zudem ein Förderverein, einem Schulförderverein nicht unähnlich. Der bewege keine politischen Entscheidungen. Er werde die Arbeit auch weiter unterstützen, stehe zum Förderverein und zum Krankenhaus. „Das ist kein Nein zum Klinikum.“

Gespräche mit dem zuständigen Staatssekretär

Zudem sehe er die Rückkehr der Unfallchirurgie nach Soltau darin begründet, dass er vor einem Jahr entsprechende Gespräche mit dem zuständigen Staatssekretär geführt habe. Das sei zwischen Ministerium und ihm vereinbart worden. Er sei sehr froh darüber, aber es sei nur ein kleiner Schritt. Wenn er weiter für die Bürger der Stadt sprechen solle, müsse er die Positionen trennen. Letztlich sei noch einiges gemeinsam zu bewegen. Für Soltau wünsche er sich eine Grund- und Regelversorgung, nach der ein großer Teil der Bevölkerung innerhalb von 30 Minuten eigenständig das Krankenhaus erreichen könne. Das sei noch immer nicht der Fall, es fehle beispielsweise die innere Medizin. „Das geht nicht.“

Letztlich sei er optimistisch, dass die Politik zum gemeinsamen Krankenhausstandort einen guten Weg finden werde, eine Klinik entstehe, die Akzeptanz haben werde. Den Beirat des Heidekreis-Klinikums gibt es seit 2003. Vor Röbbert leitete Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring das Gremium. Sie ist auch weiterhin Mitglied. Der Beirat hat 96 Mitglieder. Sternowsky nannte als sein Ziel als neuer Chef, neue Mitglieder zu finden, die das Klinikum auf dem Weg in die Zukunft begleiteten und unterstützten. Ihm sei es wichtig, Menschen zu finden, die den Zusammenhalt im Heidekreis voranbrächten. Der Beirat versuche, das Klinikum gläsern zu machen, zu zeigen, wie viel gute Medizin und Pflege in den beiden Standorten stecke.

Anja Trappe