Neue Struktur bringt neue Angebote
hh Walsrode. Bei der Verabschiedung und Begrüßung von Chefärzten des Heidekreis-Klinikums in Walsrode schwangen auch die Verunsicherungen in Verbindung mit der Umstrukturierung des Klinikums und vor allem die Befürchtungen um den Erhalt des Krankenhauses in Soltau mit. Die Redner betonten aber auch die Vorteile, die die neue Strukturen mit sich bringen – und die zusätzlichen Angebote, die dadurch an den Krankenhäusern Soltau und Walsrode aufgebaut werden.
Der scheidende Chefarzt am Krankenhaus Walsrode, Dr. Karl-Heinrich Wiese, fürchtete „nachhaltig verunsicherte Mitarbeiter“ an beiden Häusern des Klinikums. Er sei aber überzeugt, dass nach schlechten auch wieder bessere Zeiten kommen werden. Dr. Christiane Thein, die neue Chefärztin für die Abteilung Geburtshilfe/Gynäkologie, zeigte sich zuversichtlich, die Soltauer davon überzeugen zu können, dass sie mit der Umstrukturierung etwas Besseres angeboten bekommen. Dr. Thomas Wittlinger, der neue Chefarzt der Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus Soltau, betonte die Erweiterung des Angebots: „Vieles kommt hinzu“, sagte der Kardiologe.
Es werde keine Lobreden geben, steckte Geschäftsführer Norbert Jurczyk den Rahmen der Veranstaltung ab. Denn verabschiedet würden mit Dr. Walther Burkert und Dr. Karl-Heinrich Wiese zwei „Urgesteine“ des Heidekreis-Klinikums, die jedoch in anderer Funktion blieben. Sie seien Beispiele für die Verlässlichkeit, den Einsatz und die mitunter kritische Zusammenarbeit, die im Heidekreis-Klinikum Selbstverständlichkeit seien. Auch eine Begrüßung sei eigentlich hinfällig, da Dr. Thein und Dr. Wittlinger bereits längere Zeit vor Ort seien. Und der dritte „Neue“, Chefarzt der Chirurgie am Krankenhaus Walsrode, Dr. Carsten Nix, sei im Urlaub. Er freue sich nicht auf, sondern über die gute Zusammenarbeit, betonte Jurczyk.
„Große Schuhe“
Die beiden anwesenden neuen „Chefs“, drückten ihre Freude über die neue Aufgabe aus und hofften, dass sich der mit der Umstrukturierung verbundene Unmut und die Befürchtungen um den Erhalt des Krankenhauses Soltau legen werden. Dr. Thein sprach von großen Schuhen, in die sie schlüpfe, und einer großen Aufgabe, der sie sich stelle. „Soltau fühlt sich, als werde etwas weggenommen“, ging sie auf die Auflösung der Gynäkologie und der Kinderstation in Soltau ein. Stattdessen wolle sie auch den dortigen Patienten etwas anbieten, was es bisher in der Form nicht gab. Es gelte, in Verbindung mit der Kinderstation und der Frühchenversorgung etwas Großes aufzubauen.
Dr. Wittlinger betonte den Unterschied zwischen dem Heidekreis-Klinikum und den eher unpersönlichen großen Häusern, in denen er zuvor gearbeitet hat. Am Klinikum herrsche eine andere Kultur zwischen Patient und Arzt. „Man kennt sich persönlich, weiß was der Patient erwartet“, stellte er das Verhältnis dar. Er betonte, dass Soltau mit der Kardiologie und der Erweiterung der Diabetologie aufgewertet werde und profitiere. Er sah „keine existentiellen Verluste“ sondern eine Sicherung für das Haus in Soltau. Die scheidenden Chefärzte betonten die Wichtigkeit eines Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient.