Photovoltaik auf Carports soll Baukrise abfedern
Die Krise in der Baubranche ist zwar noch nicht in den Werken von Heinrich Volker Meyer und seinem Sohn Moritz angekommen, aber sie sind vorbereitet, wie der Senior-Chef kürzlich den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses der Gemeinde Bispingen bei einem Unternehmensbesuch berichtete. Zu den Kunden des Familienbetriebs, der sich auf Fenster- und Türenelemente spezialisiert hat, gehören deutschlandweit Bauträger und Fertighaushersteller wie Viebrockhaus und Wagner. „Unsere Kunden erleben derzeit Auftragsrückgänge von 50 Prozent“, sagt Volker Meyer. Er rechnet damit, dass sie die Auswirkungen im kommenden Jahr zu spüren bekommen. „Wir streben an 15 bis 20 Millionen Euro durch Neukunden kompensieren zu können.“
Land Niedersachsen hat Interesse
Aus der Sonne Energie erzeugen, das Auto vor Hitzeeinwirkung schonen und bereits versiegelte Flächen doppelt nutzen: Diese Idee steckt hinter den Carport-Anlagen mit Photovoltaik. Durch einen Kunden-Wunsch ist der Unternehmer auf das Potenzial gestoßen. Seine Recherche habe ergeben, dass es in Deutschland 160 Millionen Parkplätze gäbe. Viermal so viele, wie Autos zugelassen sind. Als Kunden hat HM-Werke Supermärkte und Stadtwerke im Blick. Die Idee hat bereits Anklang beim Land Niedersachsen gefunden. Demnächst stellt Meyer dem Wirtschaftsausschuss des Landtags das Konzept vor. Denn der Strom, der über diese Flächen erzeugt werden kann, kann sowohl für gewerbliche Kunden für den Eigenverbrauch interessant sein oder auch ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die Idee ist dabei nicht neu: Italien hat sich mit diesen Unterstellmöglichkeiten schon länger gewappnet, um Autos vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch in Munster haben die Stadtwerke schon ähnliches installiert.
Weitere Innovation: Schallschutzschränke
Eine weitere Idee, mit der der Betrieb den Markt erobern will, sind Schallschutzschränke für Wärmepumpen, die die Lärmemissionen verringern sollen. Die HM-Werke haben gerade erst rund sechs Millionen Euro in eine neue Halle auf dem Betriebsgelände in Bispingen gesteckt. Nach dem Lego-Prinzip wird der Fensterbau mit Mauerwerk bereits in Modulbauweise vorbereitet, so dass auf der Baustelle effizienter gearbeitet werden kann. „Wir investieren nicht, um die schnelle Mark zu machen“, erklärt Meyer die Philosophie der Familie, die in der siebten Generation die Geschicke führt. Sein Sohn Moritz hat bereits für die achte Generation gesorgt.