Heideshuttle fährt weiterhin auf fünf Ringen
„Everything will change“: So hieß der Abschlussfilm des zweiten Naturfilmfestivals, der exklusiv zur Mitgliederversammlung des Naturparks im Lichtspiel-Kino in Schneverdingen lief. Doch wenn es nach Geschäftsführerin Hilke Feddersen geht, dann soll sich nicht alles ändern. Sie freut sich, dass das Erfolgsmodell Heide-Shuttle in diesem Jahr bereits in die 18. Saison geht. Es ist ein kostenloser Busring-Verkehr, der über Landkreisgrenzen hinweg, Kommunen in den Sommermonaten miteinander verbindet. Wirtschaftsminister Olaf Lies will zum Auftakt am 12. Juli in die Samtgemeinde Gellersen kommen.
Lüneburg weiter dabei
Die Erleichterung ist beim Naturpark groß, dass die Finanzierung der fünf Heide-Shuttle gesichert ist. Insbesondere der fünfte Ring auf Lüneburger Gebiet stand auf der Kippe, da die Kreistagsfraktionen nach Einnahmequellen gesucht hatten, um das Loch im Haushalt zu stopfen. Idee war, dass die Fahrt im Heide-Shuttle für Nutzer kostenpflichtig werden sollte. Der Heidekreis vertrat hingegen die Auffassung, dass der Aufwand des Kassierens in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen würde. Dass sich die Lüneburger Idee nicht durchsetzte, sei dem Wirken von Inga Masemann zu verdanken, so Feddersen. Die Mitarbeiterin in der Kreisentwicklung hat sich für die Anbindung des Busverkehrs in der Lüneburger Heide stark gemacht.
100 Haltestellen auf fünf Ringen
Bis Mitte Oktober sollen wieder die Kommunen in dem Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz die Region auf fünf Ringverkehren verbinden. Jeder Bus fährt pro Tag fünf bis sechs mal seine Runde zwischen 8 und 20 Uhr. Mehr als 100 Haltestellen werden angefahren. Von dem Personenverkehr, der auch eine unkomplizierte Mitnahme von Fahrrädern in einem Anhänger ermöglicht, profitieren nicht nur Gäste, sondern jedermann. Mit dem klimafreundlichen Mobilitätsangebot ist die Region anderen voraus. Es wird anteilig von den Landkreisen Harburg, Lüneburg und Heidekreis finanziert wird.
Mehr Busfahrer akquirieren
Was allerdings eine Unwägbarkeit darstellt: Busfahrer werden knapp. So hat die vergangene Saison stark unter Busausfällen gelitten, da die Fahrer auf den Schulbusbetrieb konzentriert werden mussten. „Die Situation war so extrem, dass selbst die oberste Chefetage in den Bus gestiegen ist“, erklärte Antje Kohlmeyer von der Tourist-Information in Soltau bei der Hauptversammlung des Verkehrsvereins der Stadt. „Da hat es viele Unmutsäußerungen der Gäste gegeben.“ Die Touristiker hoffen nun, dass 2023 wieder normal läuft. Man sei dabei, mehr Busfahrer zu akquirieren.