Grote: Prioritäten für Schulbau neu festlegen
Das Aufgabenheft der Schulplaner beim Landkreis Heidekreis ist vollgeschrieben. Über den Stand von 14 größeren Schulerweiterungsprojekten mit einem Investitionsvolumen teilweise im zweistelligen Millionenbereich, die durchgeplant werden müssen oder bereits in der Umsetzungsphase sind, informierte Marlies Abels am Donnerstag den Kreis-Schulausschuss. Dazu kommen nach Angaben der Leiterin der Fachgruppe Gebäudemanagement diverse weitere investive Maßnahmen sowie Bauunterhaltung und Instandhaltung an Schulen mit einem Kostenvolumen von knapp acht Millionen Euro.
Schwierige Suche nach Fachpersonal
Ein umfangreiches Programm, an dessen Abarbeitung Abels selbst nur noch einige Monate mitwirken wird. Im nächsten Frühjahr verabschiedet sie sich in den Ruhestand. Angesichts der zahlreichen von ihrer Abteilung zu betreuenden Projekte, oder wie sie es selbst beschrieb, der „Vielzahl der Bälle, die in der Luft gehalten werden müssen“, wäre eine frühzeitige Einarbeitung ihres Nachfolgers geboten. Doch der ist noch nicht in Sicht. Der erste Anlauf für eine Wiederbesetzung blieb ohne Erfolg. Nun sei die zweite Ausschreibung in Bearbeitung, beschrieb Landrat Jens Grote ein Problem, das viele Verwaltungen plagt: „Fachpersonal ist immer schwieriger zu kommen.“
Dazu kommen laut Grote deutlich steigende Preise, immer wiederLieferengpässe für Material und gefüllte Auftragsbücher bei den ausführenden Firmen. Besonders angespannt sei die Situation im Elektrobereich. „Wir laufen bei der Planung teilweise gegen Wände, weil Ausschreibungen ohne Resonanz bleiben.“ Oder Bieter geben Abwehrangebote mit horrenden „Mondpreisen“ ab, bei denen man sicher davon ausgehen könne, dass es keinen Zuschlag gibt.
"Hoffentlich kein Hauen und Stechen"
Dennoch: Alle beschlossenen Baumaßnahmen sollen auch umgesetzt werden, betonte der Landrat in der von Tatjana Bautsch (SPD) geleiteten Sitzung. Das werde aber nicht immer in der von der Politik festgelegten Reihenfolge geschehen können. „Wir werden die Prioritätenlisteneuerstellen“, kündigte Grote an. „Wir hoffen, dass wir das bis zum Herbst hinkriegen werden.“ Dabei werde man weniger nach politischen Kriterien vorgehen, sondern nach baulichen Notwendigkeiten, sagte er und nannte beispielhaft den Brandschutz, der Vorrang haben müsse. „Wir versuchen, alle Bälle mitzunehmen und werden Ihnen eine Gesamtübersicht geben,“ versprach der Landrat, der im Gegenzug die erforderlichen personellen Ressourcen erwartet: Da werde man sich bei der Beratung des Stellenplans „tief in die Augen gucken. Ich hoffe, dass es kein Hauen oder Stechen geben wird.“