Gut erhaltenes Sperrgut geht zum sozialen Kaufhaus
Sperrgut ist nicht gleich Sperrgut: Die Abfallwirtschaft Heidekreis (AHK) ist seit 2020 verpflichtet, Altholz aus dem Sperrmüll zu separieren. Denn Holz lässt sich wiederaufbereiten. Mehr als 50 Prozent besteht immerhin aus Holz, der Rest wird thermisch entsorgt, also verbrannt. Je geringer das Volumen ist, das in die Verbrennung nach Hamburg geht, desto weniger muss die Abfallwirtschaft für die Entsorgung zahlen. Rund 50 000 Euro Ersparnis errechnet Vorstand Helmut Schäfer. Insofern rechnet sich der zusätzliche Aufwand.
Schon bei Abholung wird getrennt
Statt wie früher ein Fahrzeug mit einer Pressmaschine durch die Straßen fahren zu lassen, seien laut Schäfer nun mindestens zwei bis drei Fahrzeuge bei der Abholung im Einsatz. Elektro und Altmetall werden separat gesammelt, Holz ebenfalls und erst im dritten Wagen wird der sonstige Abfall eingefahren. Wenn die Müllwerker die Gegenstände noch in einem guten Zustand vorfänden, werden sie zum Beispiel der Sperrgutbörse Altenboitzen, dem sozialen Kaufhaus oder Minerva in Soltau zur Weitergabe angeboten. Denn was für die Entsorgung an die Straße gestellt wird, macht der Eigentümer zu Abfall. Es bedeute nicht zwangsläufig, dass die Sachen nicht mehr zu gebrauchen sind. Im Heidekreis gibt es bereits eine Vielzahl an Initiativen, die im Sinne der Nachhaltigkeit daran mitwirken, dass Mobiliar, Inventar und Gegenstände eine Chance auf ein zweites oder drittes Leben bekommen, indem sie wieder repariert werden oder zu neuen Besitzern vermittelt werden.
5000 Tonnen Sperrmüll im Jahr
In den beiden Corona-Jahren hat es einen deutlichen Sperrmüll-Anstieg von rund zehn Prozent im Heidekreis gegeben. Das Aufkommen liegt durchschnittlich bei rund 5000 Tonnen im Jahr. Was zur Abholung angemeldet wird, macht rund 3000 Tonnen aus. Direkt bei den Annahmestellen kommen etwa 2000 Tonnen an. Im Jahr 2020 stieg das Volumen auf 3462 Tonnen und im vergangenen Jahr sei es mit 3279 Tonnen wieder rückläufig, aber immer noch erhöht, so Schäfer. Durch die Corona-Zeit hätten viele Menschen ihre Haushalte auf Vordermann gebracht, das heißt es wurde aufgeräumt und aussortiert. Und statt das Geld für Fernreisen auszugeben, hätten viele Menschen Neuanschaffungen getätigt, vermutet Schäfer. So erklärt er sich den signifikanten Anstieg.
Abholung von Sperrgut durch Abfallwirtschaft Heidekreis
Zweimal im Jahr können Bewohner im Heidekreis bis zu drei Kubikmeter an Sperrgut bei der Abfallwirtschaft Heidekreis (AHK) zur Abholung kostenfrei anmelden. Über ein Kontaktformular unter www.ahk-heidekreis.de oder telefonisch unter 0800-1123811 ist dies möglich. Eine Terminauswahl ist vorgegeben. Drei bis sechs Wochen Vorlauf sind nötig. Eine endgültige Bestätigung gibt es spätestens eine Woche vor Abholung. Der Müll soll getrennt nach Altholz, Altmetall/Elektro und Sperrgut sichtbar an der Straße deponiert werden. Ab 6 Uhr erfolgt die Abholung. Zum Sperrgut zählen zum Beispiel: Computer, Spülmaschine, Bettgestell, Sofa, Teppich, Matratze. Was nicht dazu gehört: mit Kleinteilen gefüllte Säcke, Bretter oder Latten mir hervorstehenden Nägeln, Laminatplatten oder Bauschutt wie Tapetenreste, Wellplatten oder Fensterrahmen.