Lange Suche: Landkreis besetzt wichtige Stelle
Als Kreiswahlleiter ist Oliver Schulze gespannt auf den Ausgang der Landratswahl am kommenden Sonntag und lässt sich keine Prognose entlocken, wer das Rennen machen wird. Dafür kann der Erste Kreisrat dem ab dem 1. November amtierenden Landrat am Sonntag eine schwierige Personalie als gelöst mit auf den Weg geben. Ab dem 1. Oktober verfügt die Verwaltung des Heidekreises wieder über einen Raumplaner. Das sei keine Selbstverständlichkeit, betont Schulze. Nach dem Weggang der bisher zuständigen Mitarbeiterin ist diese Stelle seit eineinhab Jahren vakant. Fünfmal sei sie zur Wiederbesetzung ausgeschrieben worden, zwischenzeitlich habe man eine Personalagentur, einen sogenannten Headhunter, eingeschaltet. Der Markt sei wie leergefegt.
Überall fehlt es an Bewerbern
Das gelte nicht nur für Raumplaner, machten Manfred Ostermann und Jens Grote bei der BZ-Podiumsdskussion zur Landratswahl am Dienstagabend deutlich. An vielen Stellen der öffentlichen Verwaltungen in allen Ebenen fehle es an Bewerbern für vakante Stellen, so beide unisono. Über Langeweile muss sich der neue Raumplaner nicht beklagen, sagt Schulze. In dem Bereich sei einiges aufzuarbeiten. Vor einigen Monaten sei dort bereits eine Mitarbeiterin für den allgemeinen Verwaltungsdienst eingesetzt worden. Zu den vorrangigen Aufgaben werde die Fertigstellung des seit 2015 vorliegenden Entwurfs des regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) zählen, welches die Planungsgrundlage für die Windkraftentwicklung mit der Ausweisung weiterer Vorranggebiete bildet. Elf Vorrangstandorte gibt es derzeit im Heidekreis.
Einzuarbeiten in das neue RROP seien die Vorgaben des ebenfalls im Entwurf befindlichen Landesraumordnungsprogramms. Das sehe neben einer Zulässigkeit von Windkraftanlagen in Wäldern auch die Öffnung für auf dem Boden installierte Photovoltaikanlagen vor. Dabei solle bereits versiegelten Flächen Vorrang eingeräumt werden. Ausnahmsweise soll auch Agrarphotovoltaik zulässig sein, Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die müssten dann höher aufgeständert werden, um eine maschinelle Bewirtschaftung in ihrem Umfeld zu gewährleisten.
Ein mehrjähriger Prozess
Bis das derzeit im Entwurf vorliegende RROP Rechtskraft erlangt, werde noch einige Zeit verstreichen. Der Kreisrat spricht von einem mehrjährigen Prozess. Schulze rechnet damit, dass der überarbeitete Entwurf im kommenden Jahr vorliege und ins Beteiligungsverfahren gebracht werden könne. Da gehe er von zwei Durchgängen aus.