Hospizhaus verschafft seinen Gästen mehr Leben
„Wir sind kein Sterbehaus“, sagt Hubertus Greiner, Kurator des Hospizhauses Heidekreis. Seit knapp drei Jahren besteht das Haus und ist in der Dorfmarker Nachbarschaft akzeptiert und geschätzt. Dennoch ist es Greiner ein Anliegen, das noch einmal zu betonen. Das 26-köpfige Team begleitet seine Gäste auf dem letzten Weg, wie es die kommissarische Leiterin Alexandra Clausing formuliert.
Seit Eröffnung des Hauses bis zu diesem Juli war es für 238 Menschen da. Im Durchschnitt blieben sie drei Wochen, sagt Clausing. „Bei manchen ist es nur ein Tag, aber ein sehr intensiver. Wir haben aber auch Gäste, die ein halbes Jahr bleiben, ein Gast war acht Monate bei uns“, sagt sie. Das Alter der Gäste ist unterschiedlich. Die Altersspanne reiche von Mitte 30 bis knapp 100 Jahre. „Die meisten sind zwischen 50 und 70 Jahre alt“, sagt Clausing.
Alle Wünsche sollen erfüllt werden
Für jeden Gast zählt der Leitspruch des Hospizhauses: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Das Team versucht, seinen Gästen alle Wünsche zu erfüllen. Egal, ob es um die spontane Currywurst geht, die eben beim Imbiss geholt wird, die Feier zur Silberhochzeit mit mehrstöckiger Torte oder die Fahrt ans Meer, die zusammen mit dem Wünschewagen der Malteser ermöglicht wird.
Finanziert wird das vor allem über Spenden, erklärt Greiner. Der Aufenthalt der Gäste werde zu 95 Prozent über die Krankenkassen finanziert. Die restlichen fünf Prozent der Kosten müsse das Hospizhaus selbst aufbringen. „Das sind pro Patient und Tag schon mehrere Hundert Euro“, sagt Greiner.
Zur Finanzierung braucht es Spenden
Spenden braucht das Hospizhaus auch für den Garten. „Wir wollen die Gartenanlage unter dem Gesichtspunkt umgestalten, dass unser Haus für unsere Gäste ein zuhause auf Zeit ist“, sagt Greiner. Das soll sich in der Außenanlage widerspiegeln.
Geplant ist ein Rundweg um das Gebäude, an dem im Abstand immer wieder Bänke stehen sollen. Auch Sinnesstationen zum Innehalten sind geplant: „Das kann ein Hochbeet mit Blumen oder eine kleine Teichanlage sein“, erklärt Greiner.
Auch das Ehrenamtsteam soll erweitert werden. Greiner kann sich zum Beispiel einen Hospizchor vorstellen. Vielleicht ließen sich aber auch der neue Garten und das Ehrenamt verbinden. Ein Ehepaar kümmere sich bereits regelmäßig um den Ort der Stille, eine Linde, an der an die verstorbenen Gäste gedacht wird. Informationen zum Hospizhaus finden sich unter https://bit.ly/3hkqDOI.