Corona schiebt DOS-Erweiterung auf die lange Bank

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Das Designer Outlet Soltau erreicht 2020 Platz 8 von insgesamt 16 bewerteten Fabrikverkaufszentren in Deutschland. Foto: at

Die Entscheidung, ob das Designer Outlet Soltau auf 15000 Quadratmeter wachsen kann, wird vermutlich noch später getroffen, als in Soltau erhofft. Denn zuvor müssen erhebliche Untersuchungen zu Auswirkungen auf den Handel in Lüneburg, Celle, Harburg und anderen Kommunen im Umkreis von bis zu 90 Minuten Fahrzeit stattfinden. In Coronazeiten eine Herausforderung.

Seit Jahren schon bemüht sich Investorin Sylvie Mutschler um eine Erweiterung des Outlets. Erst ging es um die Verdoppelung der Verkaufsfläche von knapp 10000 Quadratmeter. Inzwischen hat man sich in dem Verfahren auf ein Plus von 5000 Quadrameter geeinigt. Noch sind die vertiefenden Untersuchungen nur die Vorbereitung für das nötige Raumordnungsverfahren. Wann dieses Verfahren letztendlich eingeleitet werden kann, steh7 laut dem verantwortlichen Amt für regionale Landesentwiclkung (ArL) aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie noch nicht fest.

„Hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Das muss vernünftig gemacht werden“, ist für Soltaus Bürgermeister Helge Röbbert die zeitliche Verzögerung absolut nachvollziehbar. Man könne die innerstädtischen Lagen nur realistisch bewerten, wenn die Geschäfte dort auch geöffnet haben. Auch die Befragung von Urlaubern sei nur möglich, wenn diese auch vor Ort sein können. „Daher wird der Bereich Tourismus und Einzelhandel erst betrachtet werden können, wenn es entsprechende Lockerungen gibt“, sagt Röbbert. Vor Sommer oder sogar Herbst sei das nicht machbar, „alles andere ist unseriös.“

Im Boot sind die beiden in Soltau bekannten Gutacherbüros: die IFT Freizeit- und Tourismusberatung für den Bereich Tourismus sowie Dr. Lademann und Partner für die Bewertung der Auswirkungen auf die Innenstädte.

Der Untersuchungsrahmen basiert auf einer Unterlage, die Soltau bereits bei einer vorbereitenden Konferenz im November 2020 vorgelegt hatte. Insbesondere geht es bei der Begutachtung um die Umverteilungseffekte, beispielsweise soll begutachtet werden ob ein Urlauber statt beispielsweise in der Lüneburger Innenstadt einzukaufen, ein erweitertes DOS in Soltau vorziehe.

Der Untersuchungsraum beginnt bei einer Fahrzeit von 30 Minuten, in dem Bereich sollen sämtliche Grund- und Mittelzentren begutachtet werden, im bis zu 60-Minuten-Bereich die Ober- und Mittelzentren einschließlich der Grundzentren mit mittelzentraler Teilfunktion. Falls dort erhebliche Auswirkungen erkennbar sind, sollen schließlich auch im 90-Minuten-Bereich Mittel- und Oberzentren im Fokus stehen. Außer dem Einkaufsverhalten und dem Tourismus geht es auch um Auswirkungen auf Gastronomie und Kultur.