Bürgermeister wünscht sich Corona-Impfung vor Ort
In den niedersächsischen Impfzentren läuft es noch nicht rund. Einer großen Zahl von Berechtigten konnte noch kein fester Termin für eine Corona-Impfung angeboten werden. Vor diesem Hintergrund hat Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann eine kurzfristige, vorübergehende Änderung der Terminvergabepraxis angekündigt. Vorerst werden alle Termine, die von Impfzentren in das Buchungssystem des Landes eingetragen werden, ausschließlich an Personen auf der Warteliste vergeben. Die bisherige Regelung, nach der ein Drittel der eingestellten Termine frei über das Onlineportal des Landes gebucht werden konnte, entfalle. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass alle impfberechtigten Personen in der Reihenfolge ihres Platzes auf der Warteliste einen Termin erhalten, verspricht die SPD-Politikerin.
Heute Bürgermeisterrunde beim Landrat
Wenn sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Heidekreises am heutigen Dienstag mit Landrat Manfred Ostermann zur turnusmäßigen Hauptverwaltungsbeamtenrunde treffen, werde die Impfpraxis vor Ort ein zentrales ein Thema sein. Das hat der Neuenkirchener Bürgermeister Carlos Brunkhorst vergangene Woche im Gemeinderat angekündigt.
Organisatorisch funktioniere es im Impfzentrum in der Heidmarkhalle gut, räumt Brunkhorst ein. Er halte es dennoch für dringend geboten, die Abläufe zu optimieren sowie auch die verfügbaren Mengen der Impfstoffe zu erhöhen, wobei ihm klar sein dürfte, dass sich Letzteres nicht vor Ort lösen lasse.
Deshalb müsse man an anderen Stellschrauben drehen, sagt Brunkhorst, der sich im Konsens mit den Bürgermeisterkollegen sieht: „Wir möchten mit dem Landrat Optionen für lokale Impfungen besprechen, die es ermöglichen, dieses Angebot dichter an die Menschen heranzubringen.“ Insbesondere in Kommunen mit unzureichendem ÖPNV-Angebot wie Neuenkirchen stelle die Erreichbarkeit der Heidmarkhalle für ältere und nicht mobile Menschen eine Hürde dar, zu deren Überwindung sie auf den Familien- und Freundeskreis angewiesen seien, was in den meisten Fällen auch funktioniere.
"Wunschziel ist Impfung in den Gemeinden"
Die Einrichtung eines Pendelverkehrs zur Heidmarkhalle beispielsweise mit dem Bürgerbus halte er vor dem Hintergrund der gebotenen Kontaktvermeidung und einer durch eine größere Personenzahl entstehenden Wartezeit für bedenklich. Deshalb denke er in die andere Richtung: „Mein Wunschziel ist eine Impfung vor Ort in den Gemeinden“ nach dem Vorbild der mittlerweile abgeschlossenen Impfreihen in den Alten- und Pflegeheimen. Das könne mit der Einrichtung lokaler Impfstationen in öffentlichen Gebäuden oder in Arztpraxen erreicht werden.